VASTUM kommen aus dem sonnigen Kalifonien, spielen aber trotzdem weder Thrash noch modernen Deathcore oder Ähnliches. Eher gibt es hier ziemlich alten, eher europäisch, genauer mal britisch oder auch skandinavisch angehauchten Todesstahl, um die Ohren gehauen. Auch wenn zwischendurch mal Referenzen an alte DEICIDE oder MORBID ANGEL in den Sinn kommen. Seit 2011 treibt man sein Unwesen und bringt im regelmäßigen Rhythmus neue Alben heraus. „Orificial Purge“ ist Langspieler Nummer Vier nach ersten Aufmerksamkeitswellen durch „Patricidal Lust“ oder der letzten EP „Hole Below“ im Death Metal Untergrund, auf denen es um perverse Abartigkeiten ging. Mal was ganz neues, gerade im Death Metal. Gerede über neue diverse Öffnungen gibt es nun wieder mit „Orificial Purge“.
„Orificial Purge“ ist ein wohliger Old-School-Death-Metal-Nostalgie-Schauer
Die Erfahrung aus zig anderen Bands in denen die Mitglieder lärmen (ACEPHALIX, ULTHAR) hört man VASTUM definitiv an und schon Opener „Dispossessed in Rapture (First Wound)“ rollt mit wohligem Nostalgie-Schauer über einen hinweg. Zwischen allem Rumgeröchel, gemurmelten Beschwörungen und Planierraupenfeeling kommen dann auch mal melodische oder unheilvolle und schräge Leads zur Auflockerung dazu. Auch das Spiel zwischen Midtempo und Attacke beherrschen VASTUM ganz gut, wie „I On The Knife (Second Wound)“ und „Abscess Inside Us“ hintereinander beweisen. Das reicht aber alles nicht um über den Wust an ähnlichen Bands sonderlich hervor zu stehen. Meistens jedenfalls.
So wissen „Reveries in Autophagia“ durch abwechslungsreiches Songwriting mit Blasts und hektischen Riffs oder auch der stimmungsvolle Einstieg und Mittelteil in „His Sapphic Longing“ sehr an den Spannungs- und Interessenschrauben zu drehen. Dies gelingt aber leider nicht durchgängig auf dem Album. Trotz so manchen Riffs die sehr Richtung BOLT THROWER und INCANTATION schielen und eigentlich doch ziemlich viel Spaß machen, überkommt einen das Gefühl, vieles schon mal gehört zu haben dann leider doch ein wenig zu häufig.
VASTUM bedienen die alte Schule des Todesstahls – nicht mehr und nicht weniger
Man kann VASTUM eine Authentizität und Spielfreude nicht absprechen, schön schaurig sind vor allem die immer wieder aufblitzenden Leads und adeln damit geradezu mit dem surrealen Cover für so manche B-Movie Horror-Untermalung, aber das war es dann auch schon. Man kann hier, künstlerisch gesprochen, keinen neuen Lars von Trier hier erwarten. Allen Old-School-Fanatikern, die nicht genug bekommen können von obskurem, modrigem Todesstahl, seien VASTUM trotzdem ohne Umschweife angeraten. Wem gerade der Sinn nach abwechslungsreichem oder innovativem, neuem Death Metal steht, sollte sich eher woanders umschauen.
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