Es kommt nicht allzu oft vor, daß mir musikalischer Output aus Ungarn zugeschickt wird. Doch es regt sich was in den ehemaligen Ostblockstaaten. Ein Beweis dafür ist Varso; ein Quartett, das seit 1996 in Ungarn aktiv ist. Ihr Stil ist ähnlich exotisch wie ihre Herkunft. Als Basis lässt sich Progressive Metal ausmachen. Doch dieser wird mit experimentellen Alternative und Hardcore-Sounds aufgewertet. Mittendrin Sänger Viktor Pal, der über eine Bandbreite von Growls bis hin zu klaren Vocals verfügt und diese auch sinnvoll einzusetzen weiss. Doch zerfahren klingt Varso’s Stilmix nicht, im Gegenteil: alle Elemente ergeben einen erfrischend eigenständigen Genre-Cocktail, der trotz der Verschmelzung von progressiven Elementen und modernem Alternative-Metal bestens funktioniert. Von Vergleichen möchte ich ganz bewusst absehen, denn die 4 Songs auf „The Eastern Fashion“ tragen Varso’s ganz eigene Handschrift. Dazu gehört sicherlich der Hang zu vertrackten Strukturen und der stete Wechsel zwischen anregenden Harmonien und verstörender Disharmonie. Leider verlieren sich die Songstrukturen manches Mal im progressiven Korsett, anstatt mit einer befreienden Hookline zu dienen. Damit liegt die EP etwas schwer im Magen. Nichtsdestotrotz: Daumen hoch für Varso.
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