Blackie Lawless hat sicherlich eine Menge mitgemacht und definitiv nichts ausgelassen – davon kann wohl auch Chris Holmes ein Liedchen singen. Dennoch dürfte kaum jemand ernsthaft Zweifel daran haben, dass WASP abseits diverser Skandale einige hervorragende Alben veröffentlicht haben, die darüber hinaus maßgeblichen Anteil daran hatten, den Metal auf ein deutlich höheres kommerzielles Niveau zu heben. Ein Tribut ist daher absolut verdient.
Der Bierdurst steigt denn auch exponentiell, wenn die V8 WANKERS ihre saucoole Version von „Helldorado“ zum besten geben. Die Rockabilly-Fassung von „Blind In Texas“ aus dem Hause WYLDFIRE ist der definitive Höhepunkt dieses Tributes und lässt einen gleich die nächste Kanne ansetzen. „Ballcrusher“ in einer Akustikfassung, dargeboten von THE CHUCKIES, schließt dicht auf, verpasst dem Hörer allerdings eine Verschnaufpause.
Ebenfalls extrem überzeugend rocken sich WARHEAD durch ein räudiges „Killahead“ und HAZY HAMLET durch ein – vor allem gesanglich – GRAVE DIGGER-lastiges „Rebel In The F.D.G.“. Besonders nahe am Original sind INGRIMM mit einem sehr guten „On Your Knees“. Die Belgier GWYLLION verpassen „The Rock Rolls On“ einen eigenen Stempel, der dem Song eine neue Dimension verleiht und hier und dort an alte Nintendo-Spielchen erinnert.
An einem Stück wie „The Idol“ kann man hingegen nur scheitern, wie die Spanier THE RUGGED eindrucksvoll unter Beweis stellen. „Take Me Up“ in der Version der Rumänen ABIGAIL (nicht die japanischen Rumpel-Thrasher!) kommt im THEATRE OF TRAGEDY-Stil und ist eher Geschmackssache. „Arena Of Pleasures“ funktioniert im Death Metal-Stil nicht so richtig, wie GODS OF HATE klarstellen. Das gleiche gilt auch für „The Headless Children“, dass sich in der Version von AGAMENDON richtig jämmerlich anhört.
THE CLAYMORE kämpfen sich tapfer durch ein ordentliches „Chainsaw Charlie“, bei dem der übertrieben pathetische Gesang jedoch nicht so recht zum Rest passen will. „95 N.A.S.T.Y“ wird von CUSTARD souverän gemeistert, und BLACK DESTINYs „Wild Child“ und „L.O.V.E. Machine“ kommen mit eigenen Duftmarken.
Wie das bei solchen Compilations so ist, gibt es Licht und Schatten, wobei sich die Ausfälle in Grenzen halten und sicher von jedem WASP-Fan anders empfunden werden. Death-Metal-Fassungen und eingedeutschte Texte („Fiese Sau“ alias „Mean Man“ – KNEIPENTERRORISTEN) wollen nicht so richtig zu den Kompositionen eines Blackie Lawless zu passen, könnten den einen oder anderen jedoch durchaus hinter dem Ofen hervorlocken.
Ein Blindkauf ist nicht unbedingt zu empfehlen, WASP-Fans können dem Teil aber eine Chance geben. Der eine oder andere Song wird hier überzeugend mit einem neuen Gesicht gezeigt.
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