Various Artists - Noise Gegen Armut

Review

Warum es sich gerade bei dieser Scheibe so verhalten hat, ist mir noch immer ein wenig unschlüssig, doch von der Compilation “Noise Gegen Armut“ hatte ich unheimlich wenig erwartet. Ganz nach dem Motto, hier klatschen wir einfach mal ein paar billige Stücke auf einen Silberling und hoffen, dass jemand so blöd ist, und das Ganze auch noch kauft, gerade weil es für einen guten Zweck ist. In der Tat, fieser Gedanke, in dem glücklicherweise in diesem Fall kein Funken Wahrheit steckt, denn diese bunte Zusammenstellung aus deutschen Grindcore und Death Metal Bands macht unterm Strich richtig Spaß. Mit Truppen wie POSTMORTEM oder YUPPIE CLUB sind auch Kapellen mit am Start, die man als Szenekenner schon mal gehört haben könnte.

Mit “Give Us Hate“ starten schon POSTMORTEM sehr dynamisch in die Platte hinein. Den wiederkehrenden Refrain kann man nach nur wenigen Durchläufen mitbolzen, untermalt durch die dichte, druckvolle Produktion. Das ist alles andere als müde Ausschussware, die es lediglich auf einen Sampler geschafft haben, weil es für eigene Erfolge nicht reichen sollte. Während es zunächst musikalisch betrachtet noch recht simpel gestrickt zur Sache geht, folgt im Laufe der CD schließlich noch einiges an Abwechslung – allerdings qualitativ nach oben und unten schwankend. Das fängt bei der technischen Ausarbeitung an, die mal organisch klar ist, manchmal aber auch deftig rumpelt. Instrumental wirkt es ähnlich, ob straight, womöglich etwas crustig angehaucht oder ziemlich anspruchsvoll, phasenweise an Bands wie WAR FROM A HARLOTS MOUTH erinnernd, “Noise Gegen Armut“ beweist zumindest vom Aspekt der Abwechslung her, keine Armut.

Letztlich bekommt man mit dieser Compilation einen netten Überblick über den deutschen Underground zwischen Death Metal und Grindcore. Dass der Erlös dieser Scheiblette für einen guten Zweck komplett an die “Armenspeisung Rappelkiste e.v. Gelsenkirchen“ geht, bleibt zusätzlich als netter Beigeschmack. Ordern kann man das gute Stück für sieben Euronen ausschließlich unter folgender Adresse: http://www.w-productions.net

16.02.2012
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