Various Artists - Nocturnal Empire Compilation III

Review

Manchmal gestaltet sich das Schreiben einer Rezension schwieriger als man zunächst vielleicht denken würde, insbesondere dann, wenn es sich bei dem kleinen runden Silberscheibchen um einen Output der Gattung „Sampler“ handelt. Dutzende Bands, eine schwarz wie die Nacht, die andere unbeschwert und lustig – wie soll man da zu einer halbwegs runden Bewertung kommen? Zum Glück nimmt mir mein metallischer Arbeitgeber zumindestens diese Entscheidung ab, der universalen Kategorie „Keine Wertung“ sei Dank!

Bereits zum dritten Mal veröffentlicht Frank Klein, seines Zeichen Boss des Plattenlabels Nocturnal Empire und Initiator des Samplers, nun seine Compilation, die vor allem den etwas unbekannteren Bands auf der Platte die Möglichkeit geben soll, auf sich und ihr musikalisches Schaffen aufmerksam zu machen. Das gute Stück ist auf 500 Exemplare limitiert, jedes einzelne handnummeriert und für gerade einmal fünf Euronen zu erstehen – mehr als fair also für fünfzehn Songs von fünfzehn Bands und über siebzig Minuten Mucke.

Wie eingangs bereits angedeutet findet der Hörer hier einen abwechslungsreichen, düstermetallischen Genremix, der von Death Metal über Pagan-/Folkklänge bis hin zu True Black Metal fast alles enthält, was man sich so wünschen kann. Den Anfang machen DEUS DIABOLUS mit einem kurzweiligen Gemisch aus melodischen Metalklängen und Gothic, der kurz danach durch die eher düster orientierten ASGAIA abgelöst wird, die ihre Kompositionen unter dem Banner des „Dark Apocalyptic Metal“ unters Volke bringen. Anschließend wirds mit KROMLEK dann pagandüdelig und in meinen Augen durch die penetranten Blasmusikanleihen ein wenig nervig, aber sicher hat auch die jungsche Wikingerbande – besonders in Hinsicht auf die momentane Beliebtheit des Genres – ihre kompilatorische Daseinsberechtigung. Und so geht der Sprung durch die reich gesäten Spielarten munter weiter: nordischer Black Metal, Gothic Metal mit Damengesang, Death/Grind von der Truppe mit dem wohl geilsten Bandnamen aller Zeiten (BURNING BUTTHAIRS) oder auch Folk, der von Ziegengezeter eingerahmt sämtliche Humppaneuronen im zentralen Nervensystem zum Glühen bringt („Heidrun“ von THIASOS DIONYSOS). Definitive Abräumer aber sind die BLACKSEED BOYS, denen die Ehre des letzten Tracks zu Teil wird und die mich die Anlage dank ihrer genialen „Knockin‘ On Heavens Door“-Coverversion „Shattering Heavens Door“ mit einem Lächeln im Gesicht ausschalten lassen.

Sicher sind noch lange nicht alle vertretenen Bands auf spielerisch höchstem Niveau oder können gar mit einer tadellosen Produktion überzeugen, aber das ist in Hinblick auf die Zielsetzung des Samplers auch alles andere als ein Beinbruch. Klar ist auch, dass nicht jeder von allen einzelnen Combos begeistert sein wird, aber wer kann das bei solch einer kunterbunten Zusammenstellung schon erwarten?
Wer es also gerne vielseitig mag und auch den frischen Fischen im großen Metalteich mal die Chance geben will an die Angel zu beißen, liegt mit der „Nocturnal Empire Compilation Part III“ sicher nicht falsch, zumal der anfallende Unkostenbeitrag ja nun wirklich alles andere als unanständig ist.

18.10.2007

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