Various Artists - Local Underground Vol. 1
Review
An regionalen Szenebrennpunkten mangelt es Deutschland wahrlich nicht. Bestes Beispiel dafür ist der Ruhrpott, in dem es besonders in den Achtziger Jahren enorm brodelte. Doch denkt dabei kaum ein Mensch außerhalb Baden-Württembergs an die große und überaus engagierte Metalgemeinschaft, die im Bereich der Schwäbischen Alb angesiedelt ist. Was natürlich völlig fahrlässig ist, da sich hier immerhin die Geburtsstätte des Summer Breeze-, als auch des Bang Your Head-Festivals und die Heimat renommierter Labels wie Nuclear Blast, Metal Blade oder Cyclone Empire befindet.
Damit nun auch ganz Deutschland erfährt, was sich auf der Alb so tut, veröffentlicht der Verein Metal Maniacs aus Ebnat den „Local Underground“-Sampler und präsentiert 16 aufstrebende Bands aus der Region Aalen/Schwäbisch Gmünd.
Von Death- über Black- hin zu Power/Heavy Metal, Gothic und Hardcore wird hier alles geboten, was das Metallerherz begehrt. Und obwohl man allen auf dem Sampler vertretenen Gruppen ein gutes Niveau zusprechen kann, tun sich einige natürlich besonders positiv hervor.
Da wären zum einen BLEEDING RED, die mit ihrer grandiosen Black/Death-Hymne „Wasted Screams“ den Reigen eröffnen. Als Gewinner des New Blood Award 2010, dürften die vier Jungs wohl die bekannteste Band der Compilation darstellen und man kann sich sicher sein, dass das Ende der Fahnenstange damit noch lange nicht erreicht ist.
Aber auch PARASITE INC. machen mit ihrer Mischung aus modernen Elementen und CHILDREN OF BODOM-Einflüssen eine gute Figur und können vor allem im Solobereich punkten.
Gerade erst mit einer wirklich hörenswerten Debüt-Platte auf der Bildfläche erschienen, sind SPIRIT OF THE FUTURE SUN, die „Local Underground“ mit ihrem „Lack Of Serentity“ bereichern und zeigen, dass IN FLAMES-Melodien kombiniert mit düsterem Modern Metal nicht zwangsläufig aus Skandinavien kommen müssen um gut zu sein.
Für die Heavy-Fraktion wären auf jeden Fall auch noch MISANTHROPIA erwähnenswert, die mit „Anvil Of Hate“ einen energiegeladenen Batzen Stahl ins Rund werfen, der sich vor der internationalen Konkurrenz nicht verstecken muss.
Mit ihrem „Local Underground“-Sampler gelingt es den Metal Maniacs tatsächlich, die außerordentliche Vielseitigkeit und Reife ihrer Szene zu dokumentieren. Jetzt kann man nur noch hoffen, dass dies auch endlich einmal außerhalb der Region wahrgenommen wird.
Und wer jetzt neugierig geworden ist, hat am 21. Mai übrigens die Möglichkeit, einige der vorgestellten Bands beim ebenfalls von den Metal Maniacs organisierten und unter anderem von metal.de präsentierten Maniacs Of Rock-Festival in Ellwangen live zu erleben. Mit dabei sind unter anderem die erwähnten SPIRIT OF THE FUTURE SUN, FREQUENCY OF HATE und SATANIC SYNDROME.