Über den Sinn und Unsinn von Samplern lässt sich streiten. Häufig verstecken sich nur vereinzelte Rohdiamanten in einer Hülle und Fülle von Songs. Anstrengend ist es, sich durch die meisten Sampler zu hören, da die vielen schlechten Titel echt nerven. Scheißt der Teufel doch bekanntlich auf die größten Haufen, ist eine große Anzahl der Songs auch noch relativ schlecht eingespielt. Da ist die größte Herausforderung für einen Rezensenten diese vereinzelten Perlen nicht zu überhören, und glaubt mir: das ist echt schwer! So habe ich mich auch durch diesen Sampler geackert. Incendiary Records haben es sich zur Aufgabe gemacht eine Hardcore Compilation zusammenzustellen, die einige relativ unbekannte Bands vorstellt, um genau zu sein: 22 an der Zahl. Fast alle kommen aus Deutschland, vereinzelt auch aus Schweden. Gesungen wird fast ausschließlich auf Englisch. Wie so oft, wenn die finanziellen Mittel der Bands nicht so rosig sind, wirkt sich das auf die Qualität der Aufnahmen aus, um es mal vorsichtig auszudrücken. Und somit natürlich auf den Hörgenuss. Ein Teufelskreis, den die „armen“ Bands so leicht nicht durchbrechen können, obwohl sie inhaltlich doch in der Lage wären zu überzeugen. Krächzen in den Boxen macht eben keinen Spaß und der Zeigefinger geht Richtung Forwardtaste. Gutes Beispiel auf diesem Sampler ist Jane mit „The Cost Of False Sight“. Die bringen echt gute und schwere Mucke herüber, doch die Produktion schmälert das ganze. Nicht viel anders hält es sich mit The Hand That Feeds und ihrem Titel „Until My Heart Stops“. Um den Kreis von Sinn und Unsinn von Samples zu schließen: Kauft man sich wirklich einen Sampler mit vielen unbekannten Bands und den damit oft einhergehenden Nebenwirkungen? Will man nicht lieber ein Album als Ganzes genießen, um zu verstehen, was die Band uns zu sagen hat, welche „Geschichte“ sie uns zu erzählen versucht? Sampler gehören in die Popmusik, denn für schnelllebige und anspruchlose Hörer reicht das. Ich möchte ein Werk von vorne bis hinten begutachten. Wer kauft sich denn einen Quadratzentimeter eines Bildes? Kann er dann das Kunstwerk verstehen und genießen? Ergo: einmal ist keinmal!
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