Zunächst war ich etwas verwirrt, als mir ein Sampler namens “Baltic Forces“ gen Briefkasten schwemmte, auf dem sich ausschließlich deutsche Bands die Klinke in die Hand drücken. Nachdem ich mir allerdings mit etwas Übersetzungshilfe klar gemacht hatte, dass mit dem Titel der Ostseeraum und nicht zwangsläufig das Baltikum gemeint ist, so war es auch umso einleuchtender, dass hier nur Truppen aus Mecklenburg-Vorpommern agieren. Das gute Stück ist auf 1000 Exemplare limitiert und es haben eigentlich nur Beiträge solcher Bands Einzug auf diese Platte gefunden, denen der große Durchbruch bisweilen verwehrt geblieben ist.

Stilistisch sind auf “Baltic Forces“ hauptsächlich Extrem-Metal-Bands vertreten, was sich im Wesentlichen von Death-, über Black- bis hin zu Pagan-Metal erstreckt. Ein paar wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel der LONGED FOR FUSION-Beitrag (Gothic Metal) existieren natürlich auch. Besonders bemerkenswerte Stücke gibt es auf diesem Sampler auch bei mehreren Hördurchläufen nicht zu entdecken. Qualitativ zieht sich das Spektrum von weitgehend guten Ansätzen, wie etwa der krachende Death-Opener von PIGHEAD, bis hin zu belanglosem Demo-Geschrubbe, was in etwa DARK ACCEPTION bezeichnend praktizieren. Im recht düster gehaltenen Booklet finden sich noch Informationen zu sämtlichen partizipierenden Bands – Songtexte sind leider nicht abgedruckt.

Es ist mir schleierhaft, was ich noch additional zu dieser Compilation sagen sollte, insbesondere was die Tatsache angeht, dass sich hier hauptsächlich Beiträge regionaler Gruppen zusammengefunden haben, denen zum Großteil noch jegliche musikalische Identität fehlt. Wer trotzdem Interesse an der ganzen Sache hat oder sich vielleicht sogar einen Überblick über den heimischen Nachwuchs-Metal-Sektor verschaffen will, darf gerne mal reinhören.