Vargsheim - Träume Der Schlaflosen

Review

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Oh, endlich ein neues VARGSHEIM-Album! Mit „Weltfremd“ konnte mich der Dreier Anfang 2010 wirklich begeistern, mit „Erleuchtung“ steigerte man sich noch einmal – und nun ist gerade „Träume der Schlaflosen“ erschienen. Ist damit eine weitere Steigerung möglich? Die Antwort hierauf fällt mir nicht leicht – und müsste wahrscheinlich „Jein“ lauten. Die auch als Live-Unterstützung bei IMPERIUM DEKADENZ aktiven Musiker liefern in den neun Songs zweifellos richtig guten und vor Allem eigenständigen Black Metal ab – mich persönlich können sie jedoch in der guten Dreiviertelstunde nicht restlos überzeugen.

Eine Steigerung, die mir sofort auffällt, ist der Klang: Erneut haben VARGSHEIM auf die Fähigkeiten von Christoph Brandes (Iguana Studio) zurückgegriffen, der auch schon IMPERIUM DEKADENZ und die Münchner NEBELKRÄHE in angemessenes Klanggewand gießen konnte und bereits auf „Erleuchtung“ die Finger an den Reglern hatte. Während auf „Erleuchtung“ womöglich noch die eigentliche Aufnahme-Qualität der Spuren der sprichwörtliche Flaschenhals war, klingt „Träume der Schlaflosen“ insgesamt professioneller: Das Schlagzeug klingt nicht mehr so rumpelig, der Klang hat mehr Tiefe, ist dabei trotzdem transparent und erst recht druckvoll. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist der Bass, der in meinen Ohren etwas zu weit in den Vordergrund geraten ist. Eine weitere klangliche Steigerung ist der auch weiterhin spärlich eingesetzte Klargesang Kaelts, der den Gitarristen deutlich intonationssicherer und kraftvoller zeigt.

Der Aspekt, in dem VARGSHEIM sich zwar weiterentwickelt, für meine Begriffe aber nicht gesteigert haben, ist die Musik selbst: „Weltfremd“ hatte bereits progressive Ansätze gezeigt, „Erleuchtung“ konnte diese Classic Rock- und Prog Rock.Einflüsse noch einmal prominenter und zielsicherer verarbeiten – gerade hiervon ist auf „Träume der Schlaflosen“ nicht mehr viel übrig. Stattdessen hat die Musik VARGSHEIMs erhebliche Doom-Schlagseite bekommen, die die erfrischend progressiven Ansätze etwas in den Hintergrund drängt. Dem gegenüber steht die Erkenntnis, dass Kaelt, Harvst und Naavl ihr Songwriting insgesamt souveräner und kompakter gestalten – aber gerade dieser kompaktere Ansatz lässt so manch (für mich) spannenden Einfluss auf der Strecke bleiben.

All das ist natürlich Jammern auf sehr hohem Niveau – „Träume der Schlaflosen“ ist ein weiterer rundum gelungener Langspieler VARGSHEIMs, der eine weitere Facette der Band beleuchtet und damit lediglich nicht ganz meinen Nerv trifft. Daran, dass VARGSHEIM zur Speerspitze des deutschen Black Metals gehören, besteht allerdings kein Zweifel – im Gegenteil: Mit „Träume der Schlaflosen“ untermauern VARGSHEIM einmal mehr, dass sie eben nicht „nur“ die Live-Band IMPERIUM DEKADENZ‘ sind, sondern eine Vereinigung visionärer Musiker, die offenkundig noch Einiges zu sagen haben.

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07.03.2015

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