VARGSHEIM besteht aus den Musikern, die IMPERIUM DEKADENZ bei ihren Liveauftritten unterstützen, existieren als eigene Band aber noch länger und haben sich mit ihren vier Studioalben auch bereits einen eigenen Namen in der deutschen Black-Metal-Szene gemacht. Nachdem uns das 2019er-Album „Söhne der Sonne“ irgendwie durchgerutscht ist, kehrt die Band mit „In The Tower Of Ivory“ nun erstmals mit vermehrtem Fokus auf englische Titel zurück.
VARGSHEIM – Alles neu macht der Dezember
Die Scheibe ist am gestrigen Freitag via The Crawling Chaos Records erschienen. Der Wechsel von MDD Records ist aber nicht die einzige Neuerung im Bandkonzept. Ursprünglich waren alle Songs des neuen Albums in deutscher Sprache verfasst, aber die Band versuchte sich auch an englischen Lyrics, sodass letztlich nur drei Stücke in der Muttersprache auf dem Album gelandet sind. Das wäre hier sicherlich nicht nötig gewesen, die Texte von VARGSHEIM kommen nämlich ohne klischeehafte Phrasen aus und hören sich auch auf Deutsch stimmungsvoll an.
Die Aufnahmen fanden zum Teil live statt, das Grundgerüst aus Rhytmusgitarre, Bassgitarre und Schlagzeug wurde so aufgenommen. Auch in Sachen Cover hat Basser Harvst, der traditionell für jene zuständig ist, dieses Mal nicht zum Pinsel gegriffen, sondern ein dreidimensionales Kunstwerk handmodelliert und abgelichtet. Doch was heißt das letztlich für die Musik?
Reinen Black Metal spielte die Band noch nie, schon von Beginn an bedienten sie sich auch anderer Einflüsse. Und so finden sich auch auf „In The Tower Of Ivory“ komplexe Songstrukturen, ruhige Intermezzi und Anleihen aus anderen Genres. Generell schreibt die Band das Wort „Atmosphäre“ in ihren Songs ganz groß, Paradebeispiel dafür ist der Siebenminüter „Reliqiuen“, der alle Register des Albums zieht und noch lange in der Ohrmuschel widerhallt.
„In The Tower Of Ivory“ ist schön frostig geraten
Für den Dezember ist „In The Tower Of Ivory“ eine feine Begleitung für graue Tage. Einige Facetten der neuen Scheibe von VARGSHEIM erschließen sich erst nach mehrmaligem Hören, ob es damit zur „Speerspitze des deutschen Black Metals“ reicht, wie eins vom Ex-Kollegen Falk in der Review zu „Träume der Schlaflosen“ attestiert, ist vermutlich Auslegungssache.
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