Varg - Götterdämmerung

Review

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Die EP „Götterdämmerung“ ist die achte Veröffentlichung der selbsternannten Wolfsmetaller VARG. Das Auftreten der fünf Coburger umfasst Pseudonyme, farbenfrohes Schminken und Gruppenvokabular. Sowas ist nicht neu und natürlich jedem (Künstler) freigestellt, denn auch wenn es manchem Dritten (der Rezensentin eingeschlossen) schwerfällt, die betreffenden Menschen ernst zu nehmen, hat es den unschlagbaren Bonus beim alltäglichen Einkaufsbummel unbehelligt zu bleiben. Daher sei das VARGsche Gebaren weitgehend neutral als Rollenspiel hingenommen, und der Inhalt der neuen EP kritisch beäugt:

Der Vorteil deutschsprachiger Musikbeiträge ist, dass man die Texte gut versteht. Der Nachteil ist, dass man die Texte gut versteht. Hier leidet die Toleranzbereitschaft angesichts der „das Herz fest ergreifende[n …] Lyrik“ (Zitat Promobeilage). Die Rezensentin ergreift maximal das kalte Grausen. Weniger, weil das textliche Output so eindrucksvoll ist. Eher, weil es oftmals holpert („Unter dem Weg \ Streckt die Hel ihre Arme aus“ aus „Hel“), tutet („Beißreflex“) und Zahlenspiele („Wir zählen bis drei \ Eins, zwei, drei“ aus „Hel“) ihrerseits kaum die Glaubwürdigkeit fördern.

Das lyrische Brachland unterfüttern VARG mit einer Kombination aus Pagan, Modern und Melodic Death Metal, die zwar klanglich solide, oft wuchtig („Knochenpfad“) und flott („Götterdämmerung“), aber insgesamt wenig unikal ist. Nur der ansatzweise gebrochen getaktete „Beißreflex“-Refrain lässt aufhorchen, ändert aber leider am Gesamteindruck ebenso wenig wie die durchaus vorhandene Dynamik. Der Wolf schnappt halbherzig drohend, beißt aber nicht zu, um im selbstgewählten Bild zu bleiben. Prädikat „stört nicht weiter“. Da fällt die Tatsache, dass der Zauber EP-Umfang sei Dank alsbald vorbei ist, auch kaum rettend ins Gewicht. Bandfans dürften „Götterdämmerung“ womöglich begrüßen, wer aber auf der Suche nach musikalisch wie textlich hochwertigen Produkten an die neue VARG gerät, dem sei hier energisch auf die Finger geklopft.

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18.04.2017

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10 Kommentare zu Varg - Götterdämmerung

  1. Marius sagt:

    „Pagan-Metal“ für 14-jährige

    2/10
    1. Sane sagt:

      Oder richtig gute Musik mit inspirierenden Texten für geschmacksentfremdete.
      Ich bin immer wieder schockiert wie alt vürg Fans im Durchschnitt sind..
      Aber die sind halt die Wölfe..

      1. Oceans Of Grey sagt:

        ???

    2. Marc Morgenstern sagt:

      Okay, jetzt trau ich mich noch weniger reinzuhören 😀

    3. Michaaa sagt:

      Ohne die Band und ihr Werk verteidigen zu wollen, aber welche Pagan Band ist denn wirklich erwachsen in den Texten?^^

      1. Sane sagt:

        Naja es gibt jawohl noch nen Unterschied zwischen zusammen geschraubten wikingerschiffen und gefühlten Kinderwagen mit angeklebten Plastikhörnern von varg..

      2. Oli sagt:

        Helrunar würden mir da spontan einfallen, oder Fyrnask…es gibt da Einige.

      3. Heyna sagt:

        Nur, um mal ein paar wenige Bands auf diese unfassbar dumme Frage einzuwerfen: Moonsorrow, Helrunar, Primordial, Thyrfing (neuere), Falkenbach, Finsterforst (mittlere), Draugnim, Einherjer, Menhir, Kampfar, Myrkgrav, Borknagar, Mistur, Enslaved, Ereb Altor, Negura Bunget, Forefather, Winterfylleth, Cnoc An Tursa, Saor, Vintersorg, Galar, Helheim, Ifing, Skyforger, Wyrd, Gallowbraid, Eluveitie (frühere), Mael Mordha, etc. pp..

  2. FnBlack sagt:

    Varg nähern sich wieder ihren Wurzeln! Respekt!! Klasse EP so muss brachial Pagan sein!

    7/10
    1. SaGi sagt:

      Über diese „Brachialität“ lachen sich aber Bands wie Falkenbach, Hades, Helrunar und vor allem Moonsorrow schräg.
      😀

      2/10