Vardan - ...Dreaming …Living My Funeral

Review

VARDAN ist in Reihen der Black-Metal-Einmannbands so etwas wie ein Spätzünder. Zumindest was den Hang zu wahren Veröffentlichungsfluten angeht. 2007 gab es das Debütalbum „Hidden In A Tomb“, 2010 eine Split mit STRIBORG, dem König der Quantität, und dann erstmal wieder zwei Jahre Stille. Ab 2012 geht’s dann aber Schlag auf Schlag, allein 2013 erschienen drei Alben (inklusive dem vorliegenden „…Dreaming …Living My Funeral“), und mit „The Woods Is My Coffin“ ist jetzt auch schon das sechste VARDAN-Album erschienen. Nicht schlecht, und das lässt sich, fast schon irritierenderweise, auch über das gebotene Material sagen. Klar, außergewöhnlich ist VARDAN in keiner Sekunde, solide aber immerhin. „…Dreaming …Living My Funeral “ schleppt sich ziemlich träge durch das Einmaleins des Depressive Black Metal, bietet dabei aber keinerlei Ausreißer nach oben oder unten. Rauschegitarren, klagende Leads, langsames Tempo, verzweifeltes Geschrei und ein recht dünner Sound prägen, nein, sind das Geschehen.

Das ist okay, und zumindest kann ich VARDAN seinen Weltschmerz durchaus abnehmen, zum Kauf verleiten würde mich das Dargebotene aber nicht. Eben weil es so viele ähnlich gelagerte Projekte gibt, teils deutlich schlechter, teils aber mit schlicht und ergreifend besserem Händchen für großartige Momente: Die gehen im Geschleiche nämlich trotz allem völlig unter. Nichtsdestotrotz ist „…Dreaming …Living My Funeral “ keine Geldverschwendung, wenn man der Stilistik etwas abgewinnen kann, sondern eben genau das, was man erwartet. Das ist, wie gesagt, völlig in Ordnung.

27.01.2014

Chefredakteur

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