Varathron - The Crimson Temple

Review

Galerie mit 10 Bildern: Varathron - Party.San Metal Open Air 2024

VARATHRON kommen aus dem Sumpf einfach nicht raus. Widmete man das Debüt bereits „His Majesty At The Swamp“, schaut über 30 Jahre später auf „The Crimson Temple“ der „Swamp King vorbei. Das ist nur konsequent, klingen die Griechen doch immer noch nach einer verträumten wie tückischen Moorlandschaft.

Genau wie KAWIR und MACABRE OMEN sind VARATHRON nie so richtig ins verdiente Rampenlicht geraten. Die Einbindung griechischer Folklore – musikalisch wie inhaltlich – in den leicht symphonischen Black Metal, der der Band als Grundgerüst dient, sorgt allerdings dafür, dass die Songs viel bekömmlicher sind als die Werke anderer Schwarzmetall-Gruppen. Dafür sorgen auch die Sprenkler klassischen Heavy Metals, die vor allem in den Gitarrenmelodien zur Geltung kommen.

Epik und Bodenständigkeit

Durch diese Mischung gewinnen die Songs auf „The Crimson Temple“ eine Epik, die an BATHORY erinnert, bewahren sich aber auch einen bodenständigen Groove. Dieser wird der Band aber stellenweise auch zum Verhängnis, denn vor allem in der Albummitte verlieren sich Songs wie „Sinners Of The Crimson Temple“ und „To The Gods Of Yore“ in einem fast schon gemütlichen Gestampfe.

Durch Hits wie „Cimmerian Priesthood“, „Shrouds Of The Miasmic Winds“ oder dem überlangen Rausschmeißer „Constellation Of The Archons“ können VARATHRON dies aber mehr als nur ausgleichen. Der achte Langspieler der griechischen Veteranen besticht insgesamt durch ausgefeilte Arrangements und vor allem durch die gekonnte Einbettung der stimmungsfördernden Folk-Instrumente.

Zwischen Tempelpracht und Krypta-Horror

Den symphonischen Bombast, der den Vorgänger „Patriarchs In Black“ prägte, hat die Band jedoch zurückgefahren. Stattdessen geben VARATHRON der Gitarre sowie dem Schlagzeug mehr Raum und kommen dieses Mal mit einem reduzierteren Sound und trockener Produktion um die Ecke. Das klingt dann zwar eben nicht nach prachtvollem Tempel, sondern nach düsterer Krypta, bietet aber trotzdem einen guten Hintergrund für abendliche Ritualfantasien.

Generell ist die Atmosphäre auf „The Crimson Temple“ im besten Sinne zum schneiden dick. Zwar können VARATHRON nicht ganz an den Zauber ihres Debüts anschließen und fallen auch einen ganz kleinen Tacken hinter den letzten Langspieler zurück, haben aber mal wieder ein sehr gutes Album abgeliefert, dem man sich auch bei mehrfachen Durchläufen nur schwer entziehen kann.

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12.12.2023

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2 Kommentare zu Varathron - The Crimson Temple

  1. ClutchNixon sagt:

    Der Song hat für mich viel von richtig alten Sentenced. Schöne Heavy Metal Vibes und somit prima hörbar. Mal das Album checken…

  2. Se Wissard sagt:

    Wird definitiv wieder gekauft. Den Vorgänger hab ich rauf und runter gehört und höre ich auch jetzt noch sehr gerne. Mittlerweile finde ich Varathron interessanter als Rotting Christ.