Die Dänen von VANIR sind zurück und haben ihr mittlerweile viertes Album „Aldar Rök“ am Start. Die Kritik zu ihren Coverartworks scheinen sich die Jungs zumindest zu Herzen genommen zu haben. VANIR präsentieren uns kein klischeehaftes Folk-, Pagan-Metal-Artwork mehr und haben ihr Bandlogo geändert. Glücklicherweise schlägt sich das auch in der musikalischen Entwicklung der Gruppe nieder. VANIR klingen dunkler, bedrohlicher und facettenreicher als auf ihren vorigen Alben.
Der Opener „Black Legion“ beginnt mit schweren Gitarrensounds, die von taktangebenden Drums hintergründig begleitet werden. Die Geräusche, die noch zu vernehmen sind, lassen eine böse Vorahnung aufkommen. Bevor man sich besser darauf konzentrieren kann, prescht Sänger Martin Håkan mit seinem Gesang los. Hier erkennt man deutlich, dass die Band erwachsener geworden ist. Von den bisherigen Party-Platten von VANIR ist nichts übrig geblieben, stattdessen stellt „Aldar Rök“ ein hartes und ernstes Album dar.
Ein gut gelungenes Gitarrenriff bieten uns VANIR in ihrem nächsten Track „Pretorian“. Melodisch und klangvoll lässt der Gitarrist sein Instrument erklingen und schafft in der Mitte des Titels ein meisterliches Solo. Dabei ist „Black Legion“ nicht der einzige gelungene Song der Platte. „The Serpent“ macht bereits zu Anfang keine Gefangenen. Sänger Håkan harmoniert durch seinen Schreigesang mit der Gitarre und der Drummer lässt sein Schlagzeug in Form von aggressiven Doublebass-Attacken brennen. Mittig des Songs bieten VANIR einen gelungenen Midtempo-Stampfer, welcher im Verlauf des Songs fortwährend kräftiger wird und zum Schluss mit einer ausklingenden Gitarre endet.
Leider gibt es an „Aldar Rök“ auch ein paar Dinge auszusetzen: „Unrepentant “ ist der schwächste Song der Platte und kann nicht überzeugen. Musikalisch kommen die Dänen hier nicht zum Punkt. VANIR tragen über mehrere Minuten unstimmige, sololastige Parts vor, die wohl atmosphärisch sein sollen. Diese Atmosphäre schafft es jedoch nie, den Hörer zu fesseln. So kann „Unrepentant“ mit dem restlichen Material nicht mithalten. So auch „Broken Throne „. Der Song beginnt erwartungsvoll und düster, dennoch kommt auch dieser Titel nicht aus sich heraus. Unter anderem, da der Track zu Beginn Stimmung durch markante Riffs der Sologitarre aufbaut, diese folgend loslässt und anstatt richtig in die Kerbe zu schlagen, wie es der Hörer erwarten würde, reiten VANIR auf diesen Parts während des gesamten Songs herum. In „Drukvisen“ scheinen sie dagegen zu ihren alten Wurzeln zurückgekehrt zu sein, doch ganz anders als erwartet. Ihrem neuen Sound bleiben sie treu, doch wird hier Wert auf Party-Stimmung gesetzt. Eingängige Riffs, Gruppenrufe, Spielfreude – eine gelungene Abwechslung zum schwarzmetallischen Rest von „Aldar Rök“.
VANIR sind erwachsener geworden und bieten mit ihrem neuen Album ein frisch konzipiertes Werk, das gänzlich anders klingt als alles, was die Band bisher vorgebracht hat. VANIR befassen sich mit ernsteren Themen und zeigen, dass sie ihre Musik heutzutage professioneller und ernster angehen. Freunde von AMON AMARTH und ENSIFERUM, ebenso wie Fans von schwarz angehauchtem Pagan Metal, werden ihre Freude an „Aldar Rök“ haben.
Kommentare
Sag Deine Meinung!