Vanik - II: Dark Season

Review

VANIK sind der Geheimtipp aus den USA, was rotzigen und recht punkig beeinflussten Heavy Metal/Hard Rock angeht. Sie haben kurz vor Halloween in diesem Jahr ihr neues, schlicht „II: Dark Season“ betiteltes zweites Album herausgebracht. Optisch und textlich widmet man sich dem Horror und dem Schrecken. Hinter dem Projekt versteckt sich als Initiator Shaun Vanek , vielleicht dem ein oder anderen als Live-Gitarrist bei MIDNIGHT bekannt. Zusammen mit Musikern von u.a. CAULDRON und VINDICATOR hat man mit dem selbstbetitelten Debüt 2016 schon von sich hören lassen.

„II: Dark Season“ zeigt VANIK ein wenig gereift, aber auch weniger angriffslustig

Im Grunde macht auch „II: Dark Season“ nicht viel anders: Man ist soundtechnisch nahe an MIDNIGHT, geht aber mit etwas mehr Abwechslung, Raffinesse und weniger dreckig vor. Auf dem neuen Album haben sich neben (etwas überflüssigem) Intro und Outro auch noch ein paar wie Zwischenspiele anfühlende Songs eingeschlichen, so etwa das Doppelpack aus „Werewolf“ und „One Of Us“. Als weiteres Novum darf Herr Vanek hier zwischendurch nicht nur ins Mikro kotzen, sondern auch so etwas wie rudimentäre Gesangslinien zum Besten geben. Songs wie „Beyond the Closet Door“ überzeugen eher durch ominöse Atmosphäre als die volle Fahrt voraus, auch wenn diese natürlich noch vorhanden ist („Jack’s Lantern“, „Thorazine“, „Werewolf“).  Mit „We Like To Be Frightened“ wird dann auch noch HAWKWIND durch den Punk-Wolf gedreht. Durchaus spaßig und passend, wenn auch vielleicht nicht jedermanns Geschmack.

Alle Fans von TOXIC HOLOCAUST, MIDNIGHT und CO machen mit VANIK wenig verkehrt

Im Gegensatz zum Debüt wird wesentlich öfter im Midtempo agiert und somit fehlt hier ein wenig das Überraschungsmoment und die Angriffslust, aber trotzdem machen Fans von schon erwähnten MIDNIGHT, TOXIC HOLOCAUST, MOTÖRHEAD und weiteren Gruppen in diesem Dunstkreis wenig mit VANIK verkehrt.

Die Live-Energie einer schwitzigen, bierseeligen Show, in der auch mal das ein oder andere zu Bruch geht, fangen wohl wenige Bands so authentisch ein wie VANIK. Das dabei weder auf große Instrumentalkunst noch Soundqualität oder Innovation wert gelegt wird, dürfte klar sein. Trotzdem sind VANIK gut produziert und machen als Hintergrundbeschallung zu Halloween oder dem Horrorfilmabend oder in alkoholisierter Runde definitiv Spaß. Auf den Jahresendlisten enden wird das Ding hier aber eher nicht und auch das Debüt konnte mich noch einen Ticken mehr begeistern.

18.11.2018
Exit mobile version