Kein Cover

Vanden Plas - Far Off Grace

Review

Vielen von Euch wird Vanden Plas, nach der Tour mit Dream Theater sicher noch ein Begriff sein. Nun veröffentlichen die Lauterer mit „Far off Grace“ ihren dritten Long Player, wenn man mal diverse Maxi, Ep´s und Lobeshymmen eines nicht gerade unbekannten Fußballclubs aus Kaiserslautern. Diesmal wollte man sich was besonderes einfallen lassen, so schrieb Sänger Andy eine eigene Kurzgeschichte um der man das Cover, die Musik und Texte kreierte. Es ist zwar schön, wenn die Verpackung stimmt und ein wenig aus dem Rahmen fällt, jedoch kann die Musik für mich keine neue Impulse in dem Genre setzten. Wie auch schon bei den großen Kollegen von Dream Theater macht man manche schöne Melodien, dadurch kaputt, indem man gerade bei den schnelleren Stücken ein Keyboard und Gitarrensolo nach dem anderen einbaut. Für mich kann diese Musik nur dann funktionieren, wenn das Lied im Vordergrund steht und nicht die Einzelleistungen eines Musiker. Sicher muß im Progressive gefrickelt werden, aber ist manchmal nicht ein bißchen weniger ein bißchen mehr. Für mich können Vanden Plas nur eine dichte, verträumte, melancolische Atmosphäre bei den ruhigeren Stücken aufbauen, die schnelleren Sachen hören sich an, wie schon hundert mal gehört. „Don´t miss you“ ist für mich einer der viel zu wenigen Highlights, eine schöne Piano Ballade, die Appetit auf mehr macht. Bin mal gespannt wie im nächsten Jahr die Akkustik EP klingen wird. Auch das sehr Balladeske „i´m with you“ trifft auf meine Gegeliebe. Aber die schnelleren Tracks bohren sich einfach nicht in meinem Gehörgang fest. Außerdem erwarte ich von einer Band, die seit 10 Jahren existiert ein wenig mehr Eigenständigkeit, denn für mein Geschmack hört man zu oft die Einflüsse von Dream Theater, Marillion usw. heraus. Statt den Sinn des Lebens sollte sie mal lieber ihren eigenen Sound suchen. Schade, denn gerade auf dem Vorgänger „The god thing“ haben Vanden Plas ihre Genialität erahnen lassen, doch mit diesem Konzept haben sie sich wohl noch ein wenig überfordert, auch wenn es kleine Phasen lang, geniale Momente gibt. Aber das reicht mir noch. Drum ist dieses Album für mich unter den Strich mittlerer Durchschnitt. Bleibt zu erwähnen, daß auf der fertigen CD noch ein Saxon Cover vertreten sein wird. Nun dann.