Vancouver/Zatokrev - Vancouver/Zatokrev (Split EP)

Review

Zwei der größten Schweizer Bands aus dem harten und düsteren Bereich haben sich für diese Split EP zusammengetan. Mit je zwei Songs gibt’s kräftig was auf’s Mützli!

ZATOKREV eröffnen den schwarzen Liederreigen mit dem sägend stampfenden Thrasher
”Out Of Dispair“. Ein starker US-Industrialeinfluss ist hier deutlich- zum Vergleich: MINISTRY würden sich ohne Keyboards vermutlich genau so anhören. Jedenfalls hätten sie es zu Zeiten von ”Filth Pig“ getan. Gewohnt sludgig-alternativ klingt das Quartett bei ”Pro Co“. Hier treffen verhallende Drums und wabernde Gitarrenwände auf verstörten Schreigesang und unterstreichen einmal mehr die einzigartige Mischung, mit der die Baseler Verletzlichkeit, Irritation und blanken Zorn musikalisch verbinden.

Eher in Richtung Hardcore/Noisecore tendieren ihre Kollegen VANVOUVER aus Yverdon. Obwohl diese Band ursprünglich nur Nebenprojekt der inzwischen aufgelösten UNFOLD war, hat sie sich als feste Größe etabliert und kann mit ihrem Spagat zwischen Songwriting-Wahnsinn im Stile von ZEROIN (bei ”Love Made Automato“) und frühem, an KILLING JOKE und OCTOBER FILE erinnerndem Industrial (bei ”Apparatus“) überzeugen. Fans von CULT OF LUNA und WILL HAVEN könnten hieran ihre Freude haben.

Sowohl ZATOKREV als auch VANCOUVER bieten schwer verdauliche Kost. Je zwei Lieder dieser Bands lassen den interessierten Zuhörer zwar deren Eigenständigkeit und Vielschichtigkeit erkennen, allerdings kommen diese erst auf Länge eines ganzen Albums wirklich zur Geltung. Eine Platte wie diese dürfte sich eher als abschreckend und kontraproduktiv erweisen. Ich rate zum Anhören bzw. Kaufen von Alben dieser Bands, diese sind als Einstieg ins Schweizer Metalgeschäft besser geeignet. Die EP empfehle ich für Fans und Sammler. Und für Leute, die ungewöhlichen, sperrigen Stoff mögen. Sonst keinem.

11.02.2008
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