Rakkatakka, Motherfucker! Wer hätte Mitte der 2000er Jahre gedacht, dass eine Kuriosität wie eine A-Capella-Metal-Band sich zu so einer großen Sache mausern würde? Okay, streng genommen ist die Gruppe ja seit jeher nur knapp A-Capella, da das Schlagzeug ja echt ist, aber der geflügelte Ausdruck „Rakkatakka“ für die Gitarren ist wohl mittlerweile einigen geläufig. „To The Power Of Eight“ stellt bereits den achten Streich der Band dar, für welchen Original-Sänger Sly als Gaststar zur Band zurück gekehrt ist und die Gruppe nun passenderweise aus acht Personen besteht.
VAN CANTO erheben ihre Stimmen
Sieben Stimmen an der Zahl, davon die bereits erwähnten drei Gesangsparts, finden sich auf „To The Power Of Eight“ wieder, welches ganz der Tradition der bisherigen VAN-CANTO-Alben („Voices Of Fire“ mal ausgenommen) folgt. Die Eigenkompositionen wären, würde die Band konventionelle Instrumente benutzen, wohl im melodischen Power Metal angesiedelt und können vor allem durch die mehrstimmen Chöre punkten. Das Fehlen der Stromgitarren ist und bleibt Geschmackssache, aber Fakt ist, dass die Band mit ihrem Konzept einen ureigenen Stil erschaffen hat, den man sofort erkennt. An den zuerst seltsam anmutenden Sound gewöhnen sich die Ohren schnell. Die ein oder andere Ohrwurmmelodie ist in jedem Falle dabei.
Eine Band, sie alle zu covern
Das andere Standbein von VAN CANTO waren schon immer die Coversongs bekannter Bands rund um den Rock und Metal. Erwischt hat es auf „To The Power Of Eight“ AMON AMARTH („Raise Your Horns“), IRON MAIDEN („Run To The Hills“), AC/DC („Thunderstruck“) und QUEEN („I Want It All“).
Natürlich will die Band mit keinem ihrer Cover das Original ersetzen, aber es ist immer spannend, wie die Songs sich in A-Capella anhören. Bei „Raise Your Horns“ wird natürlich standesgemäß gegrowlt, auch wenn das Stück in der hier dargebotenen Version deutlich freundlicher und heller klingt, als im Original. „Run To The Hills“ beginnt mit einem schmissigem Drumsolo, bleibt aber am weitesten hinter dem Original zurück. Sängerin Inga ist hier am Mikro federführend und, obgleich eine gute Sängerin, hier im Vergleich zu Bruce Dickinson eindeutig unterlegen.
Am besten schlägt sich tatsächlich der legendäre AC/DC-Song „Thunderstruck“, gerade das Anfangsriff funktioniert in A-Capella seltsam gut. „I Want It All“ von QUEEN ist wiederum im Vergleich zum Original eher blass, auch wenn der Mut, dem Stück seinen eigenen Stempel aufzudrücken, natürlich honoriert werden muss. Das haben HÄMATOM aber noch etwas besser hinbekommen.
„To The Power Of Eight“ wird der Zielgruppe gefallen
VAN CANTO haben sich ihre eigene Nische geschaffen, von der es nicht viele Bands braucht, sondern eben die eine, die es gut macht. Und so wird auch das achte Album der Gruppe alle Fans zufrieden stellen, auch wenn Innovationen ausbleiben. Aber hey, „never change a running system“ funktioniert bei vielen Bands, warum also nicht auch hier?
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