Van Canto - Dawn Of The Brave

Review

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Am 07. Februar 2014 wird das fünfte VAN CANTO-Studioalbum „Dawn Of The Brave“ über Napalm Records veröffentlicht. Vertreter der „Wenn’s keine E-Gitarren hat, ist’s kein Metal“-Fraktion werden es ungehört als überflüssig abtun und ein gutes Album verpassen, denn VAN CANTO zeigen einmal mehr, dass A-cappella-Metal kein Oxymoron ist.

Auf „Dawn Of The Brave“ gibt es zum ersten Mal seit „A Storm To Come“ wieder ein reines Instrumental, das als Intro fungiert und A-cappella-Metal-Neulingen die Möglichkeit gibt, sich in VAN CANTOs Stil reinzuhören. Mit „Fight For Your Life“ und „To The Mountains“ geht es sehr dynamisch weiter, beide FrontsängerInnen können sich gut präsentieren, und „To The Mountains“ beißt sich durch das sehr eingängige „Fear Of The Dark“-randigidann im Ohr fest. Danach kommt das verhältnismäßig düstere „Badaboom“, in dessen Video die sechs Musiker dank Superheldenkräften die gepflegte Stromgitarrenmusik retten. Unter den eigenen Songs findet sich zudem das hardrocklastige „Steelbreaker“, bei dem sowohl Sänger Sly als auch die Sologitarrensänger glänzen. „The Other Ones“ ist die ruhigste Eigenkomposition auf diesem Album mit einem mehr als 200 Stimmen starken Chor bestehend aus VAN CANTO-Fans.

Neben den neun Eigenkompositionen gibt es noch vier Cover, für die sich VAN CANTO mal wieder echte Klassiker ausgesucht haben. Musikalisch großartig umgesetzt und von ihrem 80er-Jahre-Sound befreit sind EUROPEs „The Final Countdown“, bei dem VAN CANTO das Tempo angezogen haben, und Bonnie Tylers Hit „Holding Out For A Hero“. Leider überzeugen Sly und Inga bei diesen Songs nicht: Inga versucht Bonnie Tylers rauchig kratzige Stimme zu imitieren, die ihr nicht liegt, und Sly klingt im Gegensatz zu Joey Tempest aufgesetzt. Mit ihrer Interpretation von „Into The West“ zeigt Inga dagegen, dass sie durchaus mit den Grandes Dames des Musikbusiness mithalten kann. Insgesamt ist der Song ein sehr gelungenes Cover, wie auch BLACK SABBATHs „Paranoid“, in dem Ross die Lead Vocals übernommen hat.

Das Schlagzeug hat Bastian Emig auch dieses Mal unter den aufmerksamen Ohren von Charlie Bauerfeind (BLIND GUARDIAN, HELLOWEEN) eingespielt. Abgemischt wurde „Dawn Of The Brave“ unter der Regie von Ronald Prent (MANOWAR, RAMMSTEIN) im niederländischen Wisseloord Studio 2. Auch wenn Roland Prent einer der gefragtesten Tonmeister Europas ist, scheint er mir für VAN CANTO nicht die perfekte Wahl zu sein, denn „Dawn Of The Brave“ klingt im Gegensatz zu den Vorgängeralben dumpf. Sehr gelungen und dem Genre angemessen ist dagegen das visuelle Konzept, das von Stefan Heilemann umgesetzt wurde. Das Albumcover ziert ein Superheld vor einer regnerischen Stadtkulisse, und auch die Band hat Heilemann als Superhelden in Szene gesetzt. Passend zum Konzept gibt es auf der neu gestalteten offiziellen VAN CANTO-Website auch Superheldenprofile der Bandmitglieder. Nur eins müssen VAN CANTO noch lernen: No Capes!

Fazit: VAN CANTO haben mit „Dawn Of The Brave“ wieder ein gutes und zudem abwechslungsreiches Album vorgelegt, dessen Stärken eindeutig bei den Eigenkompositionen liegt.

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06.02.2014

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