Vampire - Rex

Review

Soundcheck Juni 2020# 7

Ein wahrlich düsteres Gebräu rühren VAMPIRE auf ihrem dritten Album „Rex“ an. So pointiert und knackig wie der Albumtitel fällt auch das Gesamtwerk aus: Knapp unter vierzig Minuten bester Blackened Horror Thrash der abwechslungsreichen Sorte.

VAMPIRE kochen ihr düsteres Süppchen

Nun muss man sagen: VAMPIRE machen nichts Revolutionäres. Auch diesmal nicht. Vielmehr sind die fünf Schweden nach wie vor meisterhaft darin, verschiedenste Einflüsse gekonnt zu verquicken und schmackhaft darzubieten. Damit folgt „Rex“ dem Vorgängerwerk „With Primeval Force“ zwar nicht zeitlich, aber zumindest stilistisch auf dem Fuße.

Da wären die gewohnten DISSECTION-Zitate, die bereits mit dem instrumentellen Opener „Prelusion“ und dem folgenden, griffigen Titeltrack „Rex“ die Richtung weisen. Die allgegenwärtige, mystisch-gruselige Stimmung der hochverehrten MERCYFUL FATE. Der unterschwellige Gothic-Death-Einschlag der Kollegen TRIBULATION. Und nicht zuletzt der kompakte Thrash früher SLAYER – inklusive Tom-Araya-Power-Scream am Anfang von „Wiru-Akka“ oder in „Rekviem“ – als Neuaufnahme in die Zitatensammlung neben dem bekannten und allseits beliebten, warriorschen Gedächtnis-„Ugh“. Oder wie Kollege Maronde es zum Vorgängerwerk treffend konstatierte: „VAMPIRE kennen ihre Vorbilder, ehren sie und pflegen einen würdevollen Umgang mit ihnen.“ Word.

Dass VAMPIRE kompositorisch dann doch nicht gänzlich auf der Stelle treten, beweist insbesondere das schaurig-schleppende „Anima“ (mit Killer-Motiv in „Roswell 47“-Qualität) und das slayeresque „Pandemoni“. Hier zeigt das Quintett, wie eine dauerhafte Erweiterung des eigenen musikalischen Kosmos aussehen könnte – seien wir mal gespannt, wo die Reise mit Album Nummer Vier dann hingeht.

Aber auch wenn „Rex“ insgesamt gut trägt und bestens unterhält: Mit andauernder Spielzeit setzt sich ein leichter Gewöhnungseffekt ein – nach hinten raus verlieren VAMPIRE ein wenig den Punch und damit die Hörerschaft. Ist aber schon den Besten passiert, das wiegt nicht so schwer bei der gut gewählten Albumlänge.

„Rex“: Gewohnte Qualität der Schweden

Läuft bei VAMPIRE, könnte man sagen: „Rex“ steht den beiden Vorgängerwerken in nichts nach, auch wenn das aktuelle Album gefühlt etwas weniger garstig und abgerundeter daher kommt als die Werke zuvor – die Umschreibung „kalkulierter“ kommt zwar auch kurz in den Sinn, geht dann aber doch zu weit. „Rex“ bockt.

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19.06.2020

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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