Valley Of The Sun - Old Gods

Review

Soundcheck Mai 2019# 8

VALLEY OF THE SUN, die 2010 in Ohio gegründete Band, konnte 2016 mit „Volume Rock“ in der Szene mit ihrer Mischung aus Stoner Rock, Grunge, Hard Rock, Desert, Southern und Blues für etwas Aufsehen sorgen. Nun hat die Truppe den Nachfolger „Old Gods“ veröffentlicht. Können VALLEY OF THE SUN den guten, aber nicht allzu innovativen Vorgänger toppen?

„Old Gods“ – das neue Album der Ohio-Stoner VALLEY OF THE SUN

Auch beim aktuellen Werk sind die Einflüsse von ALICE IN CHAINS, SOUNDGARDEN, KYUSS, QUEENS OF THE STONE AGE und FU MANCHU gegenwärtig. Auffällig ist, dass die bluesige als auch metallische Note ein wenig stärker in den Vordergrund rückt. Der Titelsong „Old Gods“ macht den (starken) Anfang. Das Stück ist packend und vereint in sich viele Qualitäten, die den Sound von VALLEY OF THE SUN ausmachen. Nach einer ruhigen, von einer sanften Gitarre getragenen Einleitung rollt das Stück langsam und beständig auf, zum Midtempo-Beat kommt die breitwandige Riffgewalt und dann der beseelte, bärenstarke Gesang von Ryan Ferrier, der immer wieder an Chris Cornell von SOUNDGARDEN und AUDIOSLAVE erinnert. Das folgende, straight melancholische „All We Are“ entführt den Hörer zurück in die Neunziger, Alternative Rock / Grunge, hat was QUEENS OF THE STONE AGE, mit bissigen Hooklines, charismatischem Gesang und der offensichtlichen Neigung zum Spiritualismus des indischen Kulturkreises. „Old Gods“ enthält mit „Gaia Creates“, „Shiva Destroys“ und „Buddha Transcends“ kurze, meditative Zwischenspiele, die Gitarre klingt hier fast wie eine Sitar, VALLEY OF THE SUN zeigen damit ihre Verbundenheit zur griechischen Mythologie, dem Hinduismus und Buddhismus. Der Kontrast folgt mit dem harten „Dim Vision“, das kräftig Arsch tritt. Heavy Rock/Metal mit griffigen Riffs, tief pumpendem Bass und treibenden Beats. In eine ähnliche Richtung geht „Firewalker“, hier trifft Metal auf Punk, ein anderthalb minütiges Feuerwerk, das etwas an CORROSION OF CONFORMTIY erinnert. Mit „Into The Abyss“ gehen VALLEY OF THE SUN dann wieder in Richtung Stoner, irgendwo zwischen KYUSS und COLOUR HAZE, mit knallharten, mäandernden Riffs, psychedelischer Note, kernigem Gesang. Härter, treibender und angriffslustiger ist das folgende „Means The Same“, aber einen echten Höhepunkt setzen VALLEY OF THE SUN nochmals mit dem abschließenden „Dreams Of Sands“. Einer der stärksten Songs auf „Old Gods“, der in ähnlicher Form auch von TEMPLE OF THE DOG stammen könnte. Hier erinnert die Stimme eher an Eddie Vedder (PEARL JAM), das Stück selbst ist recht ausladend gestaltet, mit langen Instrumentalpassagen in Form von psychedelisch-bluesigen Jams, dazu griffig krachende Riffs, ganz groß!

„Old Gods“ – ein Trip von der Vergangenheit in die Gegenwart

VALLEY OF THE SUN schaffen es mit „Old Gods“, den Sound der Neunziger authentisch in die Gegenwart zu transportieren. Wahnwitzig und hypnotisierend, wild und tiefenentspannt zugleich. Ein vielschichtiges, abwechslungsreiches und gleichzeitig eingängiges Album, das seine musikalischen Wurzeln nie vergessen und dennoch eine eigene Interpretation und Entwicklung erkennen lässt. Die Gruppe hat ein feines Gespür für düstere Atmosphäre und Melodien entwickelt, musiziert Scheuklappenfrei und mit enormer Bandbreite. VALLEY OF THE SUN sind keine „alten Götter“, aber sie nehmen viel von ihnen mit.

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29.05.2019

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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