Valkeat - Fireborn

Review

Galerie mit 21 Bildern: Valkeat - Summer Breeze Open Air 2023

VALKEAT sind bisher noch nicht so wirklich in Erscheinung getreten. Die finnische Band wurde zwar bereits 2014 gegründet und hat 2017 ihr selbstbetiteltes Debüt veröffentlicht, aber außerhalb ihrer Heimat sind sie bisher nicht großartig aus dem tiefen Underground herausgekommen. Nun hat sich Reaper Entertainment die aufstrebende Band geschnappt, die laut Promo-Aussage angetreten ist, den finnischen Folk- und Pagan Metal wieder groß zu machen. Aus Espoo, der Heimatstadt CHILDREN OF BODOMs kommend, wird sie mit den großen Epen von Bands wie NIGHTWISH, AMORPHIS, KORPIKLAANI oder MOONSORROW verglichen. Natürlich ohne diese zu kopieren, sondern auf eigenen Füßen. Doch so große Fußstapfen müssen trotzdem erst einmal gefüllt werden.

VALKEAT haben große Ambitionen

Mit gleich zwei Kantele-Spielern in der Band war es ihnen wichtig, die traditionelle finnische Musik Einfluss auf ihr Songwriting nehmen zu lassen. Doch nicht nur das kann aus den ersten Tönen von „Fireborn“ herausgehört werden. Versatzstücke aus Folk-, Pagan- und Symphonic Metal finden sich in den Songs wieder. Schon der Opener „My Crown“ setzt dahingehend ein großes Ausrufezeichen. Irgendwo bei NIGHTWISH meets neuere AMORPHIS angesiedelt, aber doch mit eigener Duftnote, tänzelt „Fireborn“ durch die ersten Minuten seiner Spielzeit.

Dabei haben sie aber auch ein Gespür für das nötige Maß an Eingängigkeit, um die Stücke nachhaltig im Kopf herumschwirren zu lassen. Es sind viele verspielte Elemente auf „Fireborn“, ja, aber die Songstruktur ist ausgereift und durchdacht, sodass selbst längeren Songs meistens nicht die Puste ausgeht. Dennoch befinden sich nicht nur metallische Stücke auf dem Album, auf ruhigeren Songs wie „Moraš“ oder „Tule Kokko“ lässt die Band komplett ihre Folk-Seite für sich sprechen und geht dabei recht atmosphärisch zu Werke.

Neben den genannten finnischen Vorbildern zeigen VALKEAT auch des öfteren Parallelen zu ELUVEITIE, allerdings ohne deren Melodic-Death-Schlagseite. Es gibt auf „Fireborn“ ausschließlich Klargesang und auch keine Blastbeats zu hören.

„Fireborn“ ist etwas groß geraten, aber auch stellenweise sehr gut

Einige Stücke des zweiten Albums von VALKEAT können quasi direkt in den finnischen Folk-Metal-Himmel aufsteigen. Andere wiederrum bieten eher Standardkost aus dem Bereich. Wer ein reinrassiges Metalalbum erwartet, der wird von den gerade in der zweiten Hälfte befindlichen, vielen ruhigeren Stücken überrascht werden. Es ist aus „Fireborn“ in jedem Falle die große Ambition der Band herauszuhören und wir können gespannt sein, wohin ihre Reise noch gehen wird.

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11.08.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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