Album Nummer sechs der Zauselbartrocker aus Chapel Hill, North Carolina bringt keine grundlegende Änderung mit sich, soviel vorweg: Noch immer behaupten VALIENT THORR frech, von der Venus als Rock’n’Roll-Heilsbringer auf die Erde gekommen zu sein, noch immer sind bei den fünf Musikern Haupthaar, Rauschebärte und Jeanskutten ungewaschen, noch immer machen sie mit ihrem ungekünstelten wie gediegenen Rock jede Menge Spaß.
„Our Own Masters“ zeigt einmal mehr die Trademarks, die bereits die Vorgängerwerke ausgezeichnet hat: Lauter, schneller, groovender Rock mit punkigen und metallischen Einflüssen, coolen zweistimmigen Gitarrenleads und gekonnten Rhythmen. Und mit Valient Himself haben die Rocker einen Frontmann im besten Sinne in ihren Reihen. Kurzum: VALIENT THORR sind in erster Linie auf der Bühne zu Hause (die Band spielt zwischen 200 und 250 Jonzerte im Jahr), aber „Our Own Masters“ transportiert doch einen guten Teil der Liveenergie über die heimische Anlage nach Hause.
Wobei die erste Singleauskopplung „Torn Apart“ fast schon verhalten wirkt: Da wird bei moderatem Tempo vergleichsweise melancholisch-melodiös gerifft, was aber natürlich dem Thema der Lyrics geschuldet ist. Also keine Angst: VALIENT THORR wissen immer noch abzurocken: Tracks wie der Opener „Immaculate Consumption“ oder das ultraflotte „Master Collider“ sprechen da doch eine andere Sprache. Einziger Wermustropfen: Auch wenn die Band mit „Manipulation“ und „No Strings Attached“ recht eingängige und gediegene Stücke am Start hat, einen Hit vom Schlage „Tomorrow Police“ oder „Double-Crossed“ sucht man auf „Our Own Masters“ vergeblich.
Somit ist „Our Own Masters“ ein gutes, wenngleich kein Überalbum geworden. Bis zum nächsten Streich werden uns VALIENT THORR aber sicherlich noch das eine oder andere Mal an der Livefront begegnen – und dort wieder in einer schweißtreibenden Show ihr ganzes Können aufbieten und ausspielen.
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