Italien verfügt zweifelsohne über einen gewissen Qualitäts- als auch Quantitätsgrad, was seine beherbergten Death-Metal-Kapellen angeht. Man darf durchaus soweit gehen und behaupten, darin läge sogar der metallische Gipfel dieser Nation. Allerdings gehören die südeuropäischen Bands zumeist zur wüsteren Sorte und siedeln sich im Metier der besonderen Feinschmecker und Prügelfetischisten an. Bei den Norditalienern von VALGRIND handelt es sich hingegen um einen Leckerbissen aus dem Old-School-Sektor, der insbesondere den klassischen Schnittmengen-Freunden aus Thrash- und Death-Metal ein Lächeln auf die Lippen zaubern dürfte.
“Morning Will Come No More“ ist das Debütalbum der bereits im Jahr 1993 gegründeten Band, der man die lange Szeneerfahrung sicherlich anhört. Schließlich ist die hier vorliegende Scheiblette ein von vorne bis hinten durchdachtes Werk geworden, das in seiner Essenz immer wieder an zurückblickende Alben wie “Dominion VIII“ oder “Burial Ground“ von GRAVE erinnert. Und das tut es allen voran durch seine merkliche Thrash-Ader, die sich nahezu durch jedes Arrangement zieht.
Trotz den langen Stücken schaffen es VALGRIND immer wieder, den Hörer bei der Stange zu halten und mit Songs wie “Dark Dressed Shepherd“ oder “Most High Perfection“ zusätzlich noch Aha-Momente einzustreuen, die abschließend im Gedächtnis hängenbleiben. Auch die ziemlich human gebliebene Röhre von Sänger Daniele Lupidi hat so ein bisschen was von Ola Lindgren – klingt einfach frisch und authentisch. Für meinen Geschmack hätte man lediglich noch etwas Druck auf den Produktionskessel lassen dürfen, doch so hat die Scheibe eben einen antiken Charme und donnert mit ordentlich sympathischen Spinnweben aus den Boxen.
So bleibt nicht viel mehr zu sagen, als Fans von klassischem Death Metal mit entsprechendem Thrash-Einschlag, dringend dazu anzuhalten, VALGRIND wenigstens eine Chance zu gewähren.
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