Valfeanor - En Ny Tid

Review

Die Wiener von VALFEANOR versuchen von Anfang an, sich im Fahrwasser solcher Strategen wie SUMMONING, VALAR oder ELFFOR zu bewegen, d.h. zu Pferde und Kutsche durch dunkle Landschaften, deren Bewohner dem Reisenden nicht immer freundlich gestimmt sind. Fanfaren, Bombast, Trompetenklänge und harsche Gesänge zu recht simplen Gitarrenakkorden bestimmen das Hörbild.

„Kingdom Of A New Century“ stellt das obligatorische Intro dar, auf zur einen Tagesmarsch entfernt liegenden Festung, scheint das Tagesmotto. „En Ny Tid“ tönt hymnisch, zu absehbar, zu undifferenziert, zu wenig ausbalanciert. Ideen sind da, auch ein Marschrhythmus, der sich jedoch einfach nicht entfalten will, zuviele Pferde tanzen aus der Reihe. „Durin’s Hall“ enthält Keys, die von fanfarenhaft holprigen Gitarren begleitet werden, das Verhältnis der Instrumente untereinander stimmt noch nicht, vom unglaublich stümperhaften Ausblenden während des Beginns des majestätischen Refrains mal ganz abgesehen. Übrigens, Black ist hier nur der Gesang, den Rest könnte man als unspektakulären Epic Metal bezeichnen.

Folklore bestimmt zunächst auch „The Cold Hard Lands“, die Produktion ist so amateurhaft, dass keine Atmosphäre aufkommen will. Die Hymnen müssten sich mal entwickeln, die Gitarren etwas (lautstärkemäßig) zurückgeschraubt werden und stattdessen bisweilen ein Basisriff liefern, die Keys mal ein Thema zu Ende spielen. Außerdem sind die Songs für diese Art Musik zu straff, solche Märsche brauchen einfach sechs bis acht Minuten, bei entsprechender Qualität natürlich. „Through The Battles“ klingt ein wenig nach ELUVEITIE, Death mit Folk, Key-Flöten und rauen Vocals. Und wieder endet der Track in der Mitte; was hat sich diese Band nur dabei gedacht? Würden SUMMONING je einen Song nach zweieinhalb Minuten während des Chorus abbrechen?

Hier haben wir keine Profis, auch Amateure der Oberliga nicht. „The Last Chapter“ dümpelt mit nach entfernter Jagd bimmelnden Keys vor sich hin, die Licks unterscheiden sich nicht von den bisherigen Songs; auch nicht der stets gleich grollende kehlige Gesang, der gar nicht so schlecht wäre, wenn besser produziert. Der Song „Ballad Of The Forgotten One“ erinnert zunächst an IVAN REBROFF und die DONKOSAKEN; Hall und stampfender Rhythmus schaffen wenigstens einen Anflug von Atmosphäre, welche jedoch umgehend durch das wie gewohnt frühzeitige Ausblenden des Tracks im Keim erstickt wird. Welch vortreffliche Technik, denn allmählich habe ich auch keine Lust mehr auf diesen musikalischen Unsinn. Mit einer Spinett-Passage in „… And Leave The Glory Days“, die in ein nicht endenwollendes Outro von Wassergeräuschen, Vogelgezwitscher und sanft zur Erde segelnden Blättlein übergeht, um dann in einen kitschigen Frühling zu entschweben, wie er von mir mühelos am heimischen PC geschaffen werden kann, beendet dieses Wunderwerk an Kreativität.

Zurück in den Übungsraum, nochmals SUMMONING eingehend studieren, auch HANS ZIMMER, dazu sei das Studium klassischer Musik und von Tonkunst aus der Romantik verordnet, dann klappts das nächste Mal vielleicht besser. Zweifel sind angebracht.

Shopping

Valfeanor - En Ny Tidbei amazon9,89 €
21.01.2008

Shopping

Valfeanor - En Ny Tidbei amazon9,89 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37083 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare