VAHRZAW haben ihren Weg nach Europa bisweilen nur in bedingtem Umfang zurückgelegt, und das obwohl das Trio Victoria, Australien, schon im nächsten Jahr ihr zwanzigjähriges Bandjubiläum zu feiern hat. Vorher veröffentlicht man mit „In The Shallows Of A Starlit Lake“ noch das fünte vollständige Studioalbum, dem die bekannte australische Roughness innewohnt, wie man sie etwa durch frühe DESTRÖYER 666 kennt. Dennoch agieren diese Jungs hier noch einen Schritt rudimentärer und zelebrieren Black/Death-Metal-Orkan alter Schule.
Australische Roughness
Eine sägende Gitarre markiert die ersten Höreindrücke des Openers „The Amber Glow Of The Gaslight“, die im Gesamtkontext produktionstechnisch durchaus noch einen tieferen Schluck Durchschlagskraft verdient hätte. Wer allerdings auf weniger klinisch und steril steht, der wird mit der Machart von „In The Shallows Of A Starlit Lake“ schnell Freundschaft schließen. Die Inspiration holen sich die Australier ohrenscheinlich sowohl aus dem klassischen Schwarzheimer-Arsenal skandinavischer Prägung, aber auch mit einem gewissen Zuschuss Tod, wie etwa bei BELPHEGOR.
Während sich Frontmann George Van Doorn die Seele aus dem Leib kräht, wechseln auf instrumentaler Seite bei VAHRZAW rasende Blastpassagen mit eingängigem Midtempo, das durch häufiger eingesetzte Keyboardpassagen manchmal gar an ganz frühe DIMMU BORGIR erinnert. Das Riffing von „Pale Lechery“ verneigt die Köpfe der drei Macher dann hörbar vor SATYRICON. Wie hier bereits mit einem kleinen Rundumblick angedeutet, macht „In The Shallows Of A Starlit Lake“ keine Geheimnisse hinsichtlich seiner verschiedentlichen Inspirationsquellen, liefert aber auch wenige Argumente, warum man ausgerechnet VAHRZAW den Orginalen vorziehen sollte.
„In The Shallows Of A Starlit Lake“ hat viele Quellen
So haben die Stücke auf „In The Shallows Of A Starlit Lake“ zwar mehrheitlich ihre kleinen Momente, doch in der Gesamtqualität ist das fünfte Album der Australier sowas wie der Inbegriff der Durchschnittlichkeit in deren Genre. Zu inkonsequent, zu viele fremde Lorbeeren, zu wenige Aufhänger, dafür aber immerhin ein solides Old-School-Album, das kein Risiko eingeht und sich dem offenbar auch eindeutig bewusst ist.
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