Hinter diesem bis dato völlig unbekannten Namen verbergen sich drei norwegische Musiker, die als VAGRANT GOD offenbar ihre Vorliebe für Gothic Metal ausleben und mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum auf sich aufmerksam machen wollen.
Interessant zu bemerken erscheint mir zunächst vor allem die Tatsache, dass die Drei offensichtlich auch der Doom-Band OMIT angehören. Zwar kenne ich diese ebenso wenig, dennoch wird allein dadurch für mich unmissverständlich klar, dass wir es in diesem Fall mit Musikern zu tun haben, die eine ausgeprägte Vorliebe für Elegien, erhabene Langsamkeit und Melancholie besitzen und diese auch als „Inspirationsquelle“ heranziehen.
Mit Erfolg – denn auf „Vagrant God“ wird durchwegs auf atmosphärische Weise vorgetragen, die gefühlsbetonte Gangart phasenweise sogar regelrecht vorexerziert. Durch die elegant anmutende, aber leider ein wenig dünne Stimme von Frontdame Cecilie Langlie können die NorwegerInnen zwar nicht unbedingt zusätzlich punkten, ihre sanftmütige, einschmeichelnde Ausdrucksweise weiß jedoch sehr wohl zu gefallen und lässt mitunter sogar des Öfteren an die junge Anneke von Giersbergen denken.
Auch deren seinerzeitiges Betätigungsfeld THE GATHERING scheint durchaus einflussreich auf diese Formation gewesen zu sein, wie mir auch die ganz frühen FLOWING TEARS in den Sinn kommen, als diese noch Stefanie Duchene am Mikro hatten. An Emotionen mangelt es diesem Album keineswegs und auch was die Melodien betrifft, lassen VAGRANT GOD diese offenbar ganz gerne in ausladender Fülle vernehmen, wodurch das „Eintauchen“ in die Materie zu einem ungemein ruhigen, fast schon gemächlichen Unterfangen gerät.
Soll heißen „Rockappeal“ ist hier nicht mal in Spuren vorhanden und das Album für Zeitgenossen ohne die dafür nötige Muße wohl eher als „Einschlafhilfe“ zu verwenden. Wer sich jedoch durchaus mal eine gute halbe Stunde intensive Ruhe vergönnen möchte und zudem mit Damenstimmen (ohne jegliches Opern-Geträller wohlgemerkt!) etwas anfangen kann, sollte sich den Namen VAGRANT GOD merken.
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