Vaelk - Demo

Review

Was lehren uns Verbraucherschützer immer wieder? Genau! Verpackung und Etikette sind nicht alles, sondern vor allem auf den Inhalt und deren Qualität kommt es an. Wäre ich nicht bemüht diesen Hinweisen zu folgen, hätte es die erste Demo von VAELK vermutlich nicht mal bis auf meinen Schreibtisch geschafft.

Zu banal ist das Bild eines Waldes als Cover und auch das Logo weckt eher Gedanken an wirklich schäbige Rumpel-Kapellen, die mal eben Mamas Waschkeller für die Aufnahmen entweihen. Doch im Fall von VAELK lohnt ein Versuch durchaus, auch weil Alleinunterhalter Noctarus im Vorfeld klarstellt, dass das ganze Do It Yourself aufgenommen ist. Dabei hat er es nicht nötig mit den Worten „trve“ um sich zu werfen, um lediglich seine Unbeholfenheit in Sachen Aufnahmen zu negieren. Vor allem aber ist die Demo tatsächlich ein erster Schritt hin zu etwas, das mal richtig, richtig gut werden könnte. Vor allem seine Fähigkeiten an der Gitarre haben es mir angetan. Sieht man von den üblichen Rausche-Gitarren ab setzt Nocarus die Gitarre sehr variantenreich ein. Vor allem im Opener „The Forlon Light“ und dem mit leider etwas windschiefen Clean-Vocals versehenen „Wanderings“ erschafft er eine Schwermut, die sich weit vom Bodensatz der heutigen Ritze-Kiddies abhebt. Auch sonst erscheint VAELK als sehr emotionales Projekt, Noctarus lässt dem Ganzen nicht nur mit den Gitarren einen Film aus Melancholie anhaften, sondern gibt auch in Sachen Vocals (sieht man von dem eben nicht ganz sauberen Klargesang mal ab) viel Gefühl erkennen. Auch wenn das Tempo sich meist im unteren Bereich befindet, kommen auch VAELK nicht ganz ohne plötzliche Doublebass-Explosionen aus und so darf man sich daran in „Welk“ erfreuen.

Am Ende ist VAELK ein ziemlich ordentliches Demo gelungen. Um noch mal kurz auf die Produktion zurück zu kommen: Die ist nicht schäbig, sondern durchaus transparent und passend, allerdings lässt sich auch hier in Zukunft sicher noch ein wenig mehr rauskitzeln. Was bleibt mir noch zu sagen? VAELK ist ein Projekt mit viel Potenzial und einer, für mich, durchaus gelungenen ersten Demo. Nicht besonders, nicht originell, dafür aber mit viel Herzblut und einigen wirklich schönen Momenten ausgestattet.

22.06.2011

Chefredakteur

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