Kennt ihr das? Ihr seid Anhänger einer großen bekannten Band und wartet sehnlichst auf ihr neues Album? Eine wundervoll vorfreudige Gänsehaut und eine wohlige Wärme überkommen euch, als ihr das neue Werk eurer Helden in Händen haltet. Es muss einfach perfekt sein, denn Qualität wird bei dieser Band doch immer groß geschrieben. Doch plötzlich durchfährt euch ein Schütteln und ihr werdet von Zweifeln geplagt.“Stilbruch! Was, wenn das neue Material ganz und gar nicht meinen Erwartungen entspricht, ja, wenn ich so übermäßig enttäuscht bin, dass ich meiner Lieblings-Formation zukünftig gar nicht mehr in die Augen schauen kann?“ Ein fürchterlicher Gemütszustand, den natürlich auch das nahende Release der größten polnischen Dampfwalze VADER hervorrufen kann. Ist „The Beast“ in der Lage, fortzusetzen, was 2002 „Revelations“ beliebt machte und ein Jahr später die MCD „Blood“ voraussagte? Knappe Antwort: JA, es kann!
Das neue Scheibchen der Jungs um Frontmann Peter braucht ein wenig Anlauf bis es richtig in die Gänge kommt, doch nach einigen Durchläufen erkennt man solides VADER-Material, das größtenteils an „Litany“ oder „Revelations“ erinnert.
Selbstverständlich gibt es wieder Geblaste auf allerhöchstem Niveau, ins tiefste Dunkel treibende Grooves und auch gelegentlich düstere Melodien, die meist in fette Riffs eingewebt sind und eher unterschwellig ins Gehör gelangen. Darüber die omnipräsente Stimme Peters, der bekanntermaßen nicht einfach unverständlich grunzt, sondern lediglich tief shoutet ohne dabei auch nur eine seiner bedrückenden Silben zu verschlucken.
Abgesehen von diesem soliden VADERschen Grundgerüst, versüßen einige nette Neuerungen den Genuss des Biestes. Da wäre beispielsweise ein ungewohnter Midtempo-Track wie „Dark Transmission“, der durch seine dunkle hypnotische Art unweigerlich zum Zeitlupen-Moshen zwingt. Gewohnte Kracher wie „Out Of The Deep“ oder „I Shall Prevail“ bieten zusätzlich den wohl interessantesten Aspekt im VADER-Konzept: melodische Soli! Was „Revelation Of Black Moses“ damals möglich machte, scheint jetzt Programm zu sein. Peter und Mauser verzichten auf das (scheinbar) unkoordinierte Gefrickel im letzten Drittel des Griffbretts und lassen Töne aus ihren Gitarren, die sogar ansatzweise mitsummbar sind. Freunden der verschollenen Chaos-Soli sei gesagt, das die Atmosphäre an dieser veränderten Tatsache in keinster Weiser zu leiden hat, sondern im Gegenteil noch bereichert wird.
Besondere Erwähnung finden sollte noch der facettenreiche Übersong „The Sea Came In At Last“, eine Art arschgenial ausgearbeitetes „Carnal“, das durch seine Polarität (ruhige, cleane Gitarren mit unheilvollem Geflüster vs. fette Blasts und Killershouting) ein fantastisch stimmungsvolles Stück darstellt.
Einziges kleines Manko der Scheibe: Drummer Daray, der als Ersatz für den verletzten Doc einsprang, macht zwar einen äußerst ansehnlichen Job hinter den Trommeln, reicht aber lange nicht an die faszinierenden Blast-Attacken Docs heran. Kaum auszudenken, wie tödlich „The Beast“ in Topbesetzung geklungen hätte. Nichtsdestotrotz wird der 20.09.04 definitiv ein wahrer Freudentag für Anhänger des polnischen Death Metal, die sich keine Sorgen machen wollen um ihr sauerverdientes Geld. Es lohnt sich auf jeden Fall, zumal es noch eine Bonus DVD geben wird mit diversen Studio- und Livevideos. Wer Metal ist, KAUFT!
Haben Vader jemals eine schlechte Scheibe gemacht? Nicht das ich wüsste!! So ist auch das neue Material absolut top, wenn gleich ich sagen muss, der Vorgänger gefiel mir noch etwas besser…
Nach mehrfachem Konsum der Scheibe finde ich meine 7 Punkte zu wenig. Deshalb korrigiere ich das hiermit!!
Zajebisty album ! Polecam wszystkim !
Und schon wieder eine CD zu der ich noch kein Kommentar hinzugefügt habe 😉
Super CD von Vader, wie Jede eben. Die Stimme Peters fetzt auf jeder Platte ohne Ende. Mir gefällt Revelations zwar noch weitaus besser, aber diese CD ist einfach GUT. Vader hat noch nie ein Schlechtes Album auf´n Markt geschmissen, und das wird auch hoffentlich so bleiben diesen Herbst, wenn ihr neues rauskommt %).