V/A - Ván Compilation 2013

Review

Eine Compilation um das Label vorzustellen ist nichts ungewöhnliches, doch meist geschieht das in Form liebloser Pappschuber-Auflagen. Nicht so bei Ván Records. Das Aachener Label beweist wieder einmal, dass die Kunst im Vordergrund steht und präsentiert das aktuelle Label-Rooster mit teils exklusivem Material der einzelnen Künstler. Etwas schade, und das hätte sich geradezu angeboten, wäre ein geschichtlicher Abriss mit den deutlich Black Metal-lastigeren Veröffentlichungen der Anfangstage, aber auch auch so macht die „Ván Compilation“ einiges her.

Ob nun SELIM LEMOUCHI & HIS ENEMIES, THE DEVIL’S BLOOD oder ATTIC, die Liste der Beiträge prominenter Namen ist lang. Die Qualität dabei außergewöhnlich hoch, egal ob nun Black Metal, okkulter Rock oder Retro-Schiene, ein Händchen für talentierte Bands hat der Ván schon immer gehabt. Für mich persönlich findet sich überraschenderweise mit „Spirits Of Fire“ (YEAR OF THE GOAT) ein Highlight aus dem ruhigeren Bereich des Roosters. Natürlich stehen für mich persönlich aber die Bands aus dem extremeren Bereich im Fokus. THE RUINS OF BEVERAST leisten ihren Beitrag in Form einer premastered Version von „Malefica“ vom akuellen Album, aber der spannendere Teil kommt erst gegen Ende. SORTILEGIA rumpeln und rauschen gute zwölf Minuten, doch durch das Dickicht rankt ein imposanter Song hervor, der darauf hoffen lässt, dass die Kanadier bald ihr Debütalbum veröffentlichen. Von KERMANIA war dagegen seit ihrem bislang einzigen Full-Length-Album „Ahnenwerk“ nichts mehr zu hören, der Rohmix von „Kehre Heim“ lässt aber Gutes erahnen. Den Abschluss bilden URFAUST, deren Live-Aufnahme von „Die Kalte Teufelsfaust“ das Interesse weckt, sich das Live-Album doch zuzulegen und die Intensität des Songs beeindruckend einfängt.

Wer Ván Records bislang noch nicht oder kaum kennt, der macht mit der Compilation ebenso wenig falsch wie jene, die die Qualität des Labels schon seit Jahren schätzen. Denn anstatt einer seelenlosen Zusammensucherei aus einzelnen Alben, wird teils rares und exklusives Material geboten. Darüber hinaus zeigt es die über die Jahre hinweg entstandene Vielfalt des Labels und zeigt, dass der Mann dahinter ein wirklich glückliches Händchen besitzt. Spannende Geschichte, ohne einen wirklichen Ausfall – und das trotz der gänzlich verschiedenen Künstler!

19.01.2014

Chefredakteur

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