V.A.S.T. - Visual Audio Sensory Theater

Review

VAST – Merkt Euch diesen Namen. Ich bin mir sicher, dass der Kerl, der hinter diesem Namen steckt, für Furore sorgen wird. Unter Mithilfe weniger Studiomusiker sowie einem Chor französischer Benediktiner-Mönche(!!) entstanden diese megafetten Übersongs, die vor Atmosphäre nur so strotzen. Jon Crosby, der diese Scheibe komponiert, produziert und fast komplett im Alleingang eingespielt hat, gerade mal 21 Lenze jung – ein Multitalent der Marke Devin Townsend. Und dieser Vergleich ist garnicht mal so deplaziert, denn VAST baut wie Ocean Machines Biomech auf satte Soundwände, die den Hörer in die Coutch drücken. Der Hauptunterschied besteht in der Instrumentierung. Wo Townsend noch kräftiger auf harte Gitarren setzt, verzaubert Crosby mit orientalischen oder indianischen Samples, wabernden Keyboards und zusätzlichen Dancefloor-Beats. Das macht das Album wesentlich unberechenbarer und vielschichtiger. Man wird von erster Minute an mitgerissen, kein Problem in die permanenten Wellen einzutauchen, die einen mit angenehmer Wärme umgeben. Kein kühl berechneter Industrial-Sound, keine nur auf Effekthaschereien aufgebaute Soundlawine. Jeder Song ist ein Kunstwerk für sich. Crosby ist dazu auch noch ein Weltklassesänger – stilistisch verwandt mit einem Jaz Coleman (Killing Joke) in Höchstform. Musikfans müssen unbedingt reinhören, denn an Songs wie dem göttlichen „Three Doors“, der EBM-Schleuder „Pretty When You Cry“ oder dem supergenialen Einstiegskracher „Here“ geht eigentlich kein Weg mehr vorbei.

11.10.1999

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