Dem Cover von „The Regal Tribe“ und den ersten Zeilen der Presseschrift nach zu urteilen, könnte es sich bei USURPRESS auch um eine ziemlich beliebige, etwas in den 90ern hängengeblieben Old-School-Death-Metal-Kapelle handeln. Beheimatet in: Uppsala. Na ja, ist jetzt nicht Göteborg, aber trotzdem Schweden. Schublade zu, und weg damit, also?
Mehr als nur alte Schule
Damit würde man USURPRESS nun wirklich nicht gerecht. Das dritte vollwertige Studioalbum der Band mit dem Titel „The Regal Tribe“ ist zwar fest im schwedischen Death Metal alter Schule verwurzelt, wie ihn beispielsweise BLOODBATH seit über 15 Jahren hochklassig und hochnostalgisch zelebrieren, eine ganze Reihe weiterer Genre-Versatzstücke heben das Endergebnis jedoch klar und deutlich von der Masse der Retro-Releases ab.
Immer wieder werden atmosphärische Clean-Passagen („On a Bed of Straw“) eingestreut, ohne das die Musik dabei auch nur einen Bruchteil ihrer Bedrohlichkeit einbüßen würde. Dabei ist es keineswegs so, dass USURPRESS sich in ausufernden Songstrukturen verlieren und womöglich noch in den Gefilden früher OPETH wildern würden. Der hier gebotene Death Metal kommt auf den Punkt, die allermeisten Songs bleiben unterhalb der Vierminutenmarke. Ja, man kann sagen, es wird gerne herzlich geknüppelt („In the Shadow of the New Gods“).
USURPRESS halten ihren Death Metal interessant
An anderen Stellen dominieren hingegen schwere Dreivierteltakte („The Sin That Is Mine“), hin und wieder auch der Doom. „Throwing the Gift Away“ wird sogar teilweise in abgründigem Klargesang bestritten. Umso schärfer wirkt dann wieder der Kontrast zu einem Instrumental wie „The Halls of Extinction“, das schon nahezu Ambient-Charakter hat.
Fazit: USURPRESS liefern mit „The Regal Tribe“ ein traditionelles Death-Metal-Album schwedischer Prägung, dem es gelingt, sich durch viel Atmosphäre, gute Songs und genrefremde Einflüsse interessant zu halten.
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