Usurpress - Ordained

Review

Daniel Ekeroth … woher kennt man den Mann noch gleich? Genau, sein vor einigen Jahren veröffentlichter Fünfhundertseiter „Swedish Death Metal“ wurde vielen Freunden des Spätachtziger- und Frühneunziger-Schwedentodes mit einer Fülle an bunten Anekdötchen und großem Faktenreichtum zur unterhaltsamen Lektüre. Aber Ekeroth kloppt nicht nur fleißig in die Tasten, nein, er schlägt (unter anderem) bei USURPRESS aus Uppsala auch die Bassseiten an.

Deren 2012er-Debüt „Trenches Of The Netherworld“ war ein typischer Bastard aus altem Death Metal und D-Beat-Attacken; auf dem Nachfolger „Ordained“ hat sich nun der Doom Metal deutlich wahrnehmnbar hinzugesellt. Der Klang fällt weniger klassisch schwedisch-todesbleiern aus als zuvor und hält das Material mit seiner stumpf-verwaschenen Art auch in den wilderen Momenten eher in Gefilden, in denen sich Death-Doom- und dreckige Sludge-Platten wohlfühlen würden, während das intensiv stampfende „Fan The Flames Of Madness“ seine Wurzeln im Kriechtempo-Metal gar nicht erst nicht verbergen möchte. Auch die auf dem Vorgänger nur dezent gelockerten Scheuklappen hängen mittlerweile tief herunter. Als Indikatoren hierfür dienen beispielsweise düster-nöliger Klargesang im Mittelteil on „Fire In The Minds Of Men“, der Einsatz von Flöte und Piano beim Instrumentalstück „The Undeification“ und insbesondere die Interpretation des verspielt-verträumten „Lóthlorien“, ursprünglich 1970 vom schwedischen Progressive-Rock-Recken Bo Hansson auf Band gebannt.

Größtenteils verpassen die Schweden ihren leider durchweg kurzen Liedchen aber nach wie vor quasi im Wechselspiel mal einen eher todesbleiernen (etwa „Storming The Mausoleum“ und „Insignia Of Illumination“), mal einen ein wenig crustig-punkigeren (etwa „The Eyeless Spectator“ und „Deny Salvation (Wolf-Like Dogs)“) Anstrich. So bewahren USURPRESS trotz erfrischender stilistischer Offenheit ihre Identität beziehungsweise bleibt „Ordained“ im Kern noch eine Death-/Crust-Scheibe der alten Schule. Doch eine solche lebt nun einmal in erster Linie von einer aggressiven, kraftvollen Umsetzung. Stefan Petterssons unspektakulärem, kaum akzentuiertem Geröhre kann man diese Attribute leider schwerlich zusprechen – das Manko einer ansonsten weitestgehend ansprechenden, weil vielseitigen Veröffentlichung.

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02.12.2014

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