Usurper - Cryptobeast

Review

Wieso sind USURPER eigentlich immer noch ein Gehimtipp? In hübscher Regelmäßigkeit kommt seit Jahren Platte um Platte von ihnen auf den Markt und trotzdem ist man immer wieder überrascht wegen der darauf enthaltenen Qualität.
So auch bei ihrem mittlerweile sechsten Album „Cryptobeast“, das den auf dem Vorgänger „Twilight Dominion“ eingeschlagenen VADER/BOLT THROWER-meets-Thrash-Metal-Weg konsequent weiter beschreitet und dabei in punkto Old-Schooligkeit und Härte die Grenze leicht nach oben verschiebt. Was soll ich sagen? Dieses Urgestein aus Chicago ist einfach Metal durch und durch und macht auch mit seinem neuen Lehrstück, das allen Möchtegern-Posern den authentisch-metallischen Spiegel vorhält, simpel und effektiv alles dem Erdboden gleich. Es schreibt einfach niemand Songs wie „Bones Of My Enemies“, „Return Of The Werewolf“, „Cryptobeast“ oder das 2000er Remake „Warriors Of Iron And Rust“, bei denen man sich gar nicht entscheiden kann, ob man nun ekstatisch bangen, wild die Fäuste in den Himmel recken oder einen tiefen Schluck aus der Assiplörre-Bierdose nehmen soll. Produktionstechnisch von Neil Kernon (u.a. CANNIBAL CORPSE) fett in Szene gesetzt, haben die Jungs ihre Line-Up-Veränderungen (neuer Sänger Tyrantor, Rückkehr des Alt-Drummers/Gründungsmitglieds Joe ‚Apocalyptic‘ Warlord) fast unbemerkt überspielt. Die Double Bass gibt immer noch Dauerfeuer und der Gesang kommt genauso herrlich trocken und böse wie der von Vorgänger General Diabolical Slaughter.
Größter Pluspunkt dieser Scheibe ist jedoch die Tatsache, dass es USURPER wieder mal (nach dem Abschädler „Metal Lust“ vom letzten Album) geschafft haben, eine Metal-Hymne allererste Güte zu schreiben. Diesmal hört sie auf den Namen „Kill For Metal“ und würde im Power Metal-Gewand sogar MANOWAR zur Ehre gereichen.
Diese Truppe versprüht einfach eine unvergleichliche Frische, weil sie sich einen Dreck darum schert, was gerade in und angesagt ist. Recht so! Leider ist nur zu befürchten, dass „Cryptobeast“ wegen des zeitgleich erscheinenden KREATOR-Neulings verkaufstechnisch ungerechtfertigter Weise komplett untergehen wird. Wer nur Kohle für eine CD hat, kauft sich die jeweils andere dann etwas später, abgemacht?

04.01.2005
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