Ursus - Fuerza Metal

Ein ruhiges, fast sphärisches Intro eröffnet “Fuerza Metal”, das Zweitwerk der Kolumbianer URSUS, doch als dieses in den Opener “Patria Grande” mündet, ist es mit der Ruhe schnell vorbei. Denn die vier Musiker haben sich dem schnellen, aggressiven Speed/Thrash Metal verschrieben und treten das Gaspedal von nun an ordentlich durch. Die Riffs preschen stetig nach vorn, angetrieben von den treibenden Drums und begleitet von zahreichen frickeligen Soli; Gefangene werden keine gemacht.

URSUS haben jedoch einen Denkfehler gemacht: Speed Metal hin oder her, Geschwindigkeit ist nun mal nicht alles. Mehr hat “Fuerza Metal” jedoch nicht zu bieten, denn zu Gunsten des Tempos haben die Kolumbianer an allen Ecken und Ende Abstriche gemacht. Es fehlen Melodien, die sich ins Gehör brennen, es fehlen Höhepunkte oder generell Momente, die aufhorchen lassen und vor allem fehlt etwas Abwechslung, denn “Fuerza Metal” rauscht völlig gleichförmig am Hörer vorbei. Einzig der Gesang hinterlässt seine Spuren, jedoch nicht aufgrund seiner besonderen Qualität, sondern lediglich aufgrund seiner Ungewöhnlichkeit. Fronter Felix Zamora scheint nämlich kaum hinter den Instrumenten her zu kommen, weshalb seine gebellten Vocals (übrigens in spanischer Sprache) eher als Sprechgesang daher kommen. Dies ist vermutlich auch gut so, denn wenn sich der Herr an ein paar Growls versucht (“Pueblo Sin Memoria”), scheitert er kläglich.

Meiner Meinung nach sollte man von “Fuerza Metal” lieber die Finger lassen, denn sogar wenn man URSUS die grausame “old school”-Produktion verzeihen kann, leidet das Album noch immer an unzähligen Schwächen.