Unto Others - Strength II...Deep Cuts

Review

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Bei den Songwriting-Sessions für „Strength“ haben UNTO OTHERS eine Menge starkes Songmaterial zusammengestellt. Zuviel für ein einzelnes Album. Deswegen erscheint dieser Tage mit „Strength II…Deep Cuts“ eine EP mit sechs Songs aus der „Strength“-Aufnahmesession, die es nicht auf das Album geschafft haben.

UNTO OTHERS legen keine Ausschussware vor

Mastermind Gabriel Franco möchte die Songs aber nicht als Ausschussware verstanden wissen, die nicht gut genug für das Album war. Stattdessen gab die Plattenfirma vor, die Länge von „Strength“ so kurz zu halten, dass eine LP für alle Songs ausreicht. Ein Doppelalbum kam nicht in Frage.

Nach dem Genuss der EP lässt sich sagen: Von Ausschussware kann hier tatsächlich keine Rede sein. Vier der Songs liegen komplett ausproduziert vor, „Change Of Heart“ und „When The Hammer Strikes“ hingegen als Demofassung. Doch selbst in dieser Form entfalten beide Songs ihr Potenzial, zumal die Produktion für Demos verdammt amtlich geraten ist.

Auf den Spuren der SCORPIONS

Zu den Demos gesellt sich auf der B-Seite der EP ein Cover des SCORPIONS-Klassikers „Passion Rules The Game“. Für eine Gothic-Metal-Band wie UNTO OTHERS eine ähnlich ungewöhnliche Wahl wie die auf „Strength“ enthaltene PAT BENATAR-Nummer „Hell Is For Children“. Insgesamt zockt das Quartett „Passion Rules The Game“ cool runter.

Francos Gesang geht selbstredend in eine vollkommen andere Richtung als Klause Meines. Im Refrain fehlt es ihm ein wenig am nötigen Druck, um Zeilen wie „I ain’t got no control/ When my heart’s in flames“ so richtig überzeugend darzubieten. Davon abgesehen funktioniert das UNTO OTHERS-Arrangement des Songs erstaunlich gut.

UNTO OTHERS stürmen nach vorne

Kernstück von „Strength II…Deep Cuts“ sind allerdings die drei ausproduzierten neuen Songs auf der A-Seite der Platte. Das eröffnende „Sailing In The Darkness“ beginnt mit einem atmosphärischen Intro, bevor die Band in einen fesselnden Refrain übergeht, dessen stürmische Attitüde sich durch den restlichen Song zieht.

Das darauffolgende „The Fire Of Youth“ beginnt mit THE CURE-artigen Gitarrenarpeggios. Anschließend setzt der Song auf nach vorne peitschende Schlagzeugbeats, die das Tanzbein anregen. Eine gelungene Mischung aus Gothic Metal und Post-Punk.

„Strength II“ ist für Fans unverzichtbar

„Over Western Shores“ kristallisiert sich trotz der grundsätzlich hohen Qualität der neuen Songs schnell als das Highlight heraus. Die griffigen Riffs kombiniert mit eingängigen Gitarrenmelodien sorgen dafür, dass sich der Song augenblicklich im Ohr festsetzt. Wenn Franco im Refrain noch über die Lead-Gitarren singt, ist die Hymne perfekt.

Für UNTO OTHERS-Fans führt an „Strength II…Deep Cuts“ kein Weg vorbei. Ganz gemäß Francos Empfinden, handelt es sich bei den sechs Songs mitnichten um verzichtbares Material, sondern um eine gelungene Ergänzung des grandiosen aktuellen Albums der Band.

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21.02.2023

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7 Kommentare zu Unto Others - Strength II...Deep Cuts

  1. Nici67 sagt:

    Was für eine geile EP! Strength war ja schon richtig gut, aber das finde gleich gut, wenn nicht sogar einzelne Songs ein wenig besser! Zu den Highlights gehören für mich Sailing in the Darkness, Change of Heart und When the Hammer Strikes.

    9/10
  2. ArtBeck sagt:

    Zweischneidige Angelegenheit mit diesen EPs…. Musikalisch definitiv keine Ausschussware, vom Vibe her auch wirklich noch etwas weicher, fluider als auf dem Album – aber eben nur 3 „richtige“ Tracks. Veröffentlicht auf, jetzt kommt’s: limitiertem Colour-Vinyl. Exklusivität qua Auflage – find‘ ich persönlich immer ziemlich daneben. Wenn man doch so dahinter steht, sollten doch auch mehrere Akustik-Freunde in den Genuss kommen können, oder? Insgesamt gibt’s für die 6 Songs eigentlich gute 8 Punkte, weil die erste Seite komplett überzeugt und die zweite etwas abfällt; was nichts mit der Produktion zu tun hat. Punktabzug für die VÖ-Strategie.

    7/10
  3. Se Wissard sagt:

    Wobei die Strategie immer noch besser ist wie diese unmöglichen „Ultimate Albums“, wo das Original-Album ein halbes Jahr später mit solchen Songs als Bonus noch Mal veröffentlicht wird.

  4. ArtBeck sagt:

    @Se Wissard: Ja, stimmt auch wieder. Halber Punkt Abzug 😉 … ich hätte auch gut damit leben können, wenn die Songs auf dem „Strength“ Album enthalten gewesen wären. ’ne Doppel-LP mit 68 Minuten Spielzeit – da wär ich dabei!

  5. Angstgespenst sagt:

    Es gab auch eine Schwarze Vinyl bei Eisenwald, die war nur relativ umgehend vergriffen.

  6. ArtBeck sagt:

    @interzone78: Danke für den Hinweis!