Die französischen Melo-Deather UNSAFE veröffentlichen ihr neues Album mit dem Titel „Enter Dark Places„. Im Bandgefüge hat sich einiges getan – so wurde für die Platte die Schießbude (Xavier Garrabos), die Gitarre (Nico Bona) und der Bass (Mathieu Giraud) neu besetzt. Letztgenannter Posten wurde bis vor Kurzem noch von Gründungsmitglied und Frontfrau Stephanie Nolf übernommen, die sich jetzt nur noch um die Vocals kümmert. Dabei handelt es sich bei UNSAFE nicht um einen billigen Abklatsch der Szenegröße ARCH ENEMY, ganz im Gegenteil, es klatscht eine eigenständige Portion Metal aus der Anlage.
Es gibt durchaus sinnvolle und sinnlose Intros: „Enter Dark Places„ gehört zu erster Kategorie und bietet den perfekten Einstieg in spannende 50 Minuten Musik. Der Track wäre durchaus auch für einen Splatterfilm der Marke „Bad Taste„ geeignet. Thrashig und voll Melodie kracht im Anschluss „Watch Out„ los. Die Mischung aus Geprügel und groovigen Nackenbrechern gefällt dabei besonders gut. Sängerin Stephanie hat einen guten Rotzfaktor in der Stimme und schreit sich gekonnt durch das Sortiment gutturalen Gesangs. Leider schafft sie es nicht, bis zum Ende spannend zu klingen, denn im Laufe des Albums verliert sich ihr Organ in der Eintönigkeit. Zu oft baut sie den Gesang gleich auf, was über die Dauer eines ganzen Albums nicht spannend genug ist, obwohl die Stimme an sich viel kann. „The Final Stage„ ist der stärkste Song der Platte. Hier stimmt alles und ohne Zweifel spielt der Fünfer damit in der oberen Liga mit. Da treffen durchdachte Leadgitarren – endlich mal kein Ego-pushendes Skalengeschrubbe – auf brutale Riffs. Faszinierend, wie die Franzosen in „A Better World„ mit einer Leichtigkeit knallharten Thrash Metal mit ohrwurmtauglichen Melodien verbinden. Dabei verschaffen sie dem Hörer immer wieder Zeit zum Durchatmen („Shores Of Infinity„). Stark ist auch die vor allem im Midtempo angelegte Nummer „Stimulate My Mind„. Die Gitarren im Chorus walzen schon fast doomig alles nieder, bevor in der zweiten Hälfte eine regelrechte Riffjagd beginnt.
UNSAFE muss Aufmerksamkeit gewidmet werden, denn die Songs haben Wiedererkennungswert, ohne dabei poppig zu sein. Fans harter Musik mit dem Hang zu Hits werden hier auf ihre Kosten kommen und wenn der Ideenreichtum der Instrumentenfraktion noch auf den Gesang übertragen wird, steht UNSAFE eigentlich nichts mehr im Weg.
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