Mit „Die Wiederkehr des Verdrängten“ haben sich UNRU aus Bielefeld nun vollends dem atmosphärischen Black Metal verschrieben. Die Einflüsse aus Hardcore und Crust lassen sie auf ihrem neusten Output hinter sich und erkunden in ausufernden schwarzen Klangwelten die Frage nach der Freiheit und der Autonomie des Individuums.
UNRU sind vollständig im atmosphärischen Black Metal angekommen
Das atmosphärische Instrumental „Kråkstad “ eröffnet den dunklen Reigen. Ein mutiger Schritt, da der Song immerhin stolze sieben Minuten lang ist und sich damit als Intro etwas ziehen kann. Dafür gibt es dann aber anschließend mit dem pechschwarzen Titelsong ordentlich eins auf die Mütze. Zunächst schwer und drückend, geht der Song schnell in pure Raserei über, welche den gesamten Song über andauert. „Ein Hauch der Freiheit“ schlägt zu weiten Teilen in die selbe Kerbe, ist jedoch allgemein epischer angelegt, vor allem mit einem erhabenen Keyboard-Teppich im Mittelteil. Etwas ruhiger wird es dann mit „Hungersteine“. Zum großen Teil ein melancholisches Instrumental mit verträumtem Frauengesang und Keyboard-Parts, klingt der Song sehr meditativ und mystisch, jedoch zieht es leider sich auch hier bei einer stolzen Dauer von immerhin fünfzehn Minuten. Gegen Ende hagelt es dann jedoch wieder Blast-Beats und Schreie, wie die Verzweiflung nach lähmender Trauer. „Eintausend Stimmen“ schlägt dann auch wieder brutal-melodische Klänge an und kickt gegen Ende sogar überraschend mit einem punkigen Einschlag à la DARKTHRONE.
„Die Wiederkehr des Verdrängten“ – Ein Werk mit Tiefgang und leider auch mit Längen
Solche Momente hätte es auf „Die Wiederkehr des Verdrängten“ ruhig öfter geben dürfen. Denn das Werk bietet zwar durchaus musikalische Abwechslung, Tiefgang und gehobenes musikalisches Niveau, doch ein paar Passagen wirken durchaus etwas zu sehr gestreckt. Gerade in den Songs mit Überlänge wie beispielsweise in „Hungersteine“ wird dies sehr deutlich. Hier wären ein paar Minuten und Riff-Wiederholungen weniger eventuell doch mehr gewesen. Das Album sollte daher natürlich am Stück und in der richtigen Stimmung gehört werden, damit es seine eher meditative Wirkung voll entfalten kann.
Das klingt, nachdem ich mal kurz reingehört habe, gar nicht so schlecht. Muss ich wohl mal komplett anhören und mir dann ein abschließendes Urteil bilden. Hat aber ein bisschen was von Ancst und Thränenkind/King Apathy.
>Hat aber ein bisschen was von Ancst und Thränenkind/King Apathy.<
Danke, jetzt kann ich mir das nicht mehr vorurteilsfrei anhören..
„Danke, jetzt kann ich mir das nicht mehr vorurteilsfrei anhören..“
Äh, sorry? 🥲
Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass ich diese Bands nicht mag. War evtl. etwas zu subtil/wirr, jedenfalls nichts, worüber sich längeres Nachdenken oder darauf einzugehen lohnt. 🙂
War mir durchaus bewusst, dass du das damit sagen wolltest.
Aber der Vergleich mit den Bands liegt zwecks der stilistischen Ausrichtung nun mal nahe.
Rein eas die Screams angeht höre ich keine Ähnlichkeit. Unru sind diesbzgl. eher zurückhaltend, Ancst und Thränenkind dagegen eher übertrieben emotional verausgabend, was mir persönlich immer etwas „kindisch“ daherkommt. Aber ist nur meine Meinung und ich kenne auch nur jeweils einen Song.
Mich verwundert nur, dass man Crust- und Hardcoreeinflüsse weglassen kann und dann “ mit einem punkigen Einschlag“ am Ende spielt? 😉
ANCST und Thränenkind sind beide scheisse (finde ich). Unru sind toll, sind es auch jetzt noch und werden es vermutlich bleiben. ‚Als Tier Ist Der Mensch Nichts‘ bleibt aber unangreifbar.