Erst im Januar gab es mit „Mosaic II: la déteste et la détresse“ einen Langspieler von UNREQVITED. Dieser wurde allerdings bereits 2018 mit seinem Pendant, „Mosaic I: l’amour et l’ardeur“, aufgenommen. Die Geschwisteralben hat Alleinunterhalter ⿁ (halten wir uns mal an seinen Künstlernamen „Geist“) nach Emotionen unterteilt, die den Titeln unschwer zu entnehmen sind. Mit „Empathica“ geht man nun einen neuen Weg und möchte (laut Begleittext) auf eine symphonische und cineastische Reise durch winterliche Melancholie und Erhabenheit mitnehmen. Ob dies wie bereits zuvor zu Diskussionen über die Genrezugehörigkeit von UNREQVITED führen wird (siehe verlinkte Review), bleibt abzuwarten, zumindest, sofern man sich für solche Diskussionen interessiert.
„Empathica“ hält, was es verspricht
So wie „Mosaic II: la déteste et la détresse“ mit einer Trilogie genannt „Transience“ endete, so beginnt „Empathica“ mit einer Trilogie, deren Stücke zusammen den Titeltrack stellen. „Empathica I: Heart Of The Spectral Mountains“ eröffnet das Album in der Tat so, wie es der Begleittext verspricht. Es baut sich, beginnend mit zarten Streichern, subtil orchestral auf und kulminiert fast pompös im Soundtrack-Stil. Unterwegs werden eine gewisse Mystik, Kälte, Weite und Erhabenheit mitgenommen, die beweisen, dass sich UNREQVITED diese Aspekte nicht nur aufs Papier geschrieben haben. Der Post (Black) Metal hält mit Beginn des zweiten Tracks Einzug. Anfangs noch mit gefühlvollem Gezupfe, später dann mit der Standardpalette des Genres. Auf Atmosphäre wird auch hier Wert gelegt.
UNREQVITED lassen noch etwas Luft nach oben
Im weiteren Verlauf ergänzen Klavierpassagen und auch etwas Geballer die bereits erwähnten Komponenten und sorgen so für noch etwas mehr Abwechslung bei den vermittelten Stimmungen. Mit Vocals wird wenig überraschend sparsam umgegangen. Ausfälle sind nicht zu beklagen, auch wenn „Snowspirits Of The Arcane“ den Gesamteindruck vielleicht ein wenig runterzieht. Sehr gut gelungen ist die Balance zwischen symphonischen Elementen, Ambient und Post-Metal. Anders als sein Vorgänger wirkt dieses Album nicht stilistisch unterteilt, sondern homogen, ohne sich dabei zu sehr zu wiederholen. Echte Highlights finden sich zwar nicht auf „Empathica“, im Gesamtergebnis liefern (beziehungsweise liefert) UNREQVITED hier aber ganz ordentlich ab.
Gutes Album meiner Meinung nach. Bietet guten symphonischen Metal!