UNLEASHED sind und bleiben ein Garant für klassischen Death Metal. Seit bald 30 Jahren sind die Todesblei-Veteranen bereits aktiv und liefern beständig neue Alben ab, mit welchen sie nicht einen Fußbreit von ihrem deftigen, unverwechselbaren Death Metal der guten alten Schule abweichen. Ihr inzwischen dreizehntes Album „The Hunt For White Christ“ erzählt die in nordische Mythologie eingebettete, postapokalyptische Geschichte der drei Vorgänger „Dawn Of The Nine“ (2015), „Odalheim“ (2012) und „As Yggdrasil Trembles“ (2010) weiter. Inhaltlich bleiben sich die Viking-Death-Vorreiter also treu. Und musikalisch?
„The Hunt For White Christ“ – Die Geschichte geht weiter
UNLEASHED hatten seit jeher ein Faible für die alten Wikingersagen und die nordische Mythologie. Die Werte und Traditionen der Wikinger werden hochgehalten und gelebt. „The Hunt For White Christ“ ist das vierte Album in Folge, welches sich mit der Geschichte von Odalheim und seine Midgard-Krieger beschäftigt. Nach dem Weltuntergang Ragnarök flüchteten die Midgard-Krieger nach Odalheim. Dabei handelt es sich um ein fiktives Land, die Welt als Erbe der Väter. Nun geht die Jagd nach ihrem Feind, dem weißen Christus, weiter. Die Geschichte wurde von Johnny Hedlund selbst erdacht und verbindet nordische Mythologie mit Fiktion.
UNLEASHED zeigen, wo Thors Hammer hängt!
Musikalisch ist „The Hunt For White Christ“ recht vorhersehbar ausgefallen. Getreu der Tradition von Bands wie AC/DC, MOTÖRHEAD, RUNNING WILD, BOLT THROWER oder W.A.S.P. verfeinern UNLEASHED von Album zu Album lediglich ihren längst etablierten, unverwechselbaren Stil und ihre ureigenen Markenzeichen. Stilistische Ausbrüche sind eher selten zu vermelden und so bleibt auch bei „The Hunt For White Christ“ irgendwie alles beim Alten, die Stockholmer Todesinstitution bleibt einfach eine Konstante im Death Metal. Neue Impulse kann man von UNLEASHED nicht erwarten. Die Frage ist lediglich, ob „The Hunt For White Christ“ die Klasse und das gehobene Niveau der vorherigen Alben erreichen kann oder vielleicht sogar übertrifft. Das neue Album hat alles, was man erwartet, die typische Mischung aus Heavyness und Schnelligkeit, Melodik und Aggression, mit eingängigen, hymnischen Refrains, technisch versiert dargeboten bei eher simpler Song-Struktur, die schnell auf den Punkt kommt. Sägende Riffs mit pfeilschnellen Leads und Johnnys kräftigem Organ krönen das angriffslustige „Lead Us Into War“, ein starker Opener mit einer der besten Melodien des gesamten Albums! Das folgende „You Will Fall“ ist ein Riff-Monster mit druckvoll variablem Schlagzeugspiel und sauber eingearbeiteten Akustik-Einlagen. Für den Live-Einsatz prädestiniert ist die Hymne „Stand Your Ground“ mit diesem typisch coolen Refrain, gehobener UNLEASHED Standard. Das langsamere „Gram“ wirkt danach eher träge und langweilig, das dramatischere „Terror Christ“ ist da schon besser, aber alles andere als ein wirklicher Hitsong. Demgegenüber stehen starke Stücke wie das düster-bedrohliche, druckvolle, mit wunderbaren Bienenschwarm-Riffs gekrönte „The City Of Jorsala Shall Fall“, der nach vorne preschende, wuchtige Titelsong, sowie das mit seinem ultra-eingängigen Hauptriff an AMON AMARTH erinnernde „Vidaurgelmthul“. „The Hunt For White Christ“ hat einen kristallklaren, differenzierten, satten und dabei druckvollen Sound, was im Zusammenspiel mit den zumeist sehr gelungenen Songs für eine dichte Atmosphäre sorgt.
„The Hunt For White Christ“ von UNLEASHED
UNLEASHED bündeln auf „The Hunt For White Christ“ ihre bewährten Stärken erneut. Nicht jede Idee zündet, aber im Ganzen ist das neue Album gelungen und reiht sich nahtlos in die bisherige Diskografie der unbezwingbaren Urväter des Old School Viking Death Metals ein. UNLEASHED kämpfen weiter auf hohem Niveau, ihre eigenen Spitzenleistungen werden aber nicht übertroffen.
Ein grundsolides Death Metal Album mit einigen Höhen, aber wenig Tiefpunkten. Feiner, satter Sound im typischen Unleashed Gewand! So macht es Spass, auch wenn die absoluten Knaller fehlen.
Ein Fan von Hedlunds Gesangsstil war ich ehrlich gesagt nie, doch das Zeug von Unleashed fand ich trotzdem immer irgendwie geil.
Genauso dieses Mal, da passt einfach das Gesamtpaket, Unleashed sind ne Bank.
Und somit die Overkill des DM 😉 Richtig kacke war eigentlich nur Victory. Obwohl…da ist Victims of War drauf 🤔
OK. Uuuuuuuuuuuuuund Warrior!
Overkill/Testament des DM trifft es echt ziemlicht gut. Mir fällt spontan kein Unleashed Album ein, dass ich guten Gewissens als kacke bezeichnen könnte. Aber umgekehrt ist es mit der Bezeichnung Klassiker halt auch so. Das klingt doof, aber irgendwie ist eine Band, die sehr regelmäßig nahezu gleichbleibend gute Alben raushaut auf Dauer fast langweiliger als eine, die zwischendurch mal was richtig Kontroverses raushaut, was ein Teil der Fans so richtig kacke finden wird.
Kurzum, man bekommt bei Unleashed eigentlich immer das, was man erwartet. Wenn man total auf diesen Stil steht ist das sicherlich Grund zur Freude, ich kann aber nicht behaupten, dass ich eines der letzten Unleashed Alben öfter als 3-4 mal gehört hätte.
Hat mich echt nich gekriegt. Ist in meinen Augen total überbewertet.