Unter „Youth“ der Band UNLEASH THE SKY aus Darmstadt, könnte theoretisch auch die Review zur letzten Platte stehen, denn Kollege Wischkowski hat alles treffend zusammengefasst und bei der Band hat sich scheinbar nicht viel verändert. Vollkommen ohne Brachial-Gesang auskommend, präsentieren uns die fünf Herren kompositorisch ansprechenden, modernen Rock mit poppigen Refrains und einem überdurchschnittlich ansprechendem Sound. Gut geölt laufen die 12 Lieder alle leicht rein, bleiben vage haften und machen es dem Hörer nicht äußerst schwer mit dem Material vertraut zu werden.
Dass letztendlich nichts von „Youth“ die nächste Ebene erreicht, liegt noch nicht mal an den poppigen Elementen oder fehlenden Breakdowns. UNLEASH THE SKY erreichen auch ohne die üblichen Hilfsmittel einen gewissen Druck und überzeugen mit einigen Gitarrensoli, die handwerklich äußerst ansprechend sind und sich auf so mancher hochwertigen Alternative-Rock-Platte gut machen würden. Dem geübten Ohr drängt sich nach einigen Durchläufen sogar auf, dass bei UNLEASH THE SKY mindestens zwei verschiedene Vorstellungen über die musikalischen Ausrichtungen versuchen zu kooperieren. Letztendlich ist der gemeinsame kleinste Nenner sicher eine junge und überwiegend weibliche Hörerschaft, die sich von süffigen Refrains und harmlosen Botschaften, vorhersehbaren Oho-Chören, einigen elektronischen Seifenblasen und Botschaften wie „Listen to your heart“ angesprochen fühlen und darüber Zugang zu Musik mit E-Gitarren finden. Es ist UNLEASH THE SKY durchaus hoch anzurechnen, dass sie sich nicht an Dingen versuchen, die ihnen nicht stehen und somit zwangsläufig nach hinten losgehen würden. Denn uns liegt mit „Youth“ keine Rock-Platte mit poppigem Anstrich vor, sondern eher eine Pop-Platte, die zufällig Gitarren einsetzt und für ‚Hartgesottene‘ auch noch zwei Akustik-Versionen bietet.
Natürlich muss aber nicht immer alles böse, laut und wütend klingen – wer also das letzte Album mochte und gerne klaren Gesang mit Melodien hört, der wird mit UNLEASH THE SKY glücklich. „Youth“ klingt strukturiert, sehr klar arrangiert und lässt einige Ecken und Kanten vermissen. Damit ist sicherlich kein krampfhaftes Herumgeschreie gemeint, sondern einfach etwas mehr Intuition und Unvorhersehbares im Sound. Letztendlich wird ein zugetackerter Olli Sykes oder ein offensiver J.J. Peters die ‚angerockte Hörerschaft‘ übernehmen, denn die Überreste von „Youth“ sind schnell vergessen.
wenn man auf cradle of filth und amorphis abkackt ist man vielleicht die falsche person für so eine platte ein review zu schreiben 🙂 vor allem – sehr geil – total objektiv geblieben! hahaha, nevermind…
– „Unter „Youth“ der Band UNLEASH THE SKY aus Darmstadt, könnte theoretisch auch die Review zur letzten Platte stehen[…].“
Solange die Band nicht Bolt Thrower heißt, ist der Satz absolut NIEMALS zutreffend. Sehr unprofessionell!