Unitary - Misanthropy

Review

Nachdem das letzte Album „Safe From Harm“ schon eine kleine Perle des modernen Elektros war, schafft es Johan Hansson alias UNITARY dieses mit seinem neusten Werk „Misanthropy“ allerdings noch einen Tick zu toppen. Wie das Vorgängeralbum, so präsentiert sich auch „Misanthropy“ schon alleine optisch erneut äußerst anspruchsvoll und auch die Tracklist offenbart Interessantes, da jeder Songtitel mit dem Begriff „Misanthropie“ spielt und gleichzeitig mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnt.

Musikalisch startet das Album mit dem instrumentalen Opener „Myth Parades“ zunächst eher zurückhaltend, bevor dann „Miscreation“ den Weg für den weiteren Verlauf vorzeichnet: Einprägsame Synthiesamples und eine gewisse Melancholie zeichnen den Auftaktsong aus und machen sofort Lust auf mehr. Diese Lust wird dann im Rahmen von Songs wie „Mark Of Cain“ oder „Meth“ glücklicherweise umgehend gestillt und schnell werden einem die Stärken von UNITARY wieder bewusst: Johan Hansson hat einfach ein Händchen für dezent charmante Melodien, die sich mit seinen angenehmen und gleichzeitig immer wieder auch traurig wirkenden Vocals zu in sich unheimlich stimmigen Songs vereinen.

Kein unnötig überschwänglicher Bombast, dafür ein ausgezeichnetes Gefühl für Harmonie und ausgetüftelte Songstrukturen zeichnet auch Tracks wie das wunderbare „My Profane“ oder das intensive „Maelstrom“ aus. Viele Songs sind im positiven Sinn durch eine gewisse „Monotonie“ gekennzeichnet, doch gerade diese übt gleichzeitig eine nicht zu leugnende Faszination aus, die wohl gerade auch den Sound von UNITARY ausmacht und mit dem auch ein sympathischer Wiedererkennungswert geschaffen wurde.

Ruhigere Songs wie „Mkultura“ und das abschließende – wie auch der Opener instrumental gehaltene – „Memesis“ ergänzen das Album stimmig bzw. runden dieses ab. Fast wünscht man sich an dieser Stelle noch etwas mehr von UNITARY, da die restlichen vier Songs „nur“ Remixe darstellen. Doch auch hier entdeckt man noch das ein oder andere Highlight, wie beispielsweise die äußerst gelungenen Remixe von CHROM („Miscreation“) und SPEKTRALIZED („My Profane“).

Und so hinterlässt „Misanthropy“ einen rundum positiven Eindruck und es bleibt an dieser Stelle nur zu hoffen, dass viele Liebhaber des gefühlvollen und vielschichtigen Elektros diese Scheibe für sich entdecken werden.

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17.11.2012

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