Unisonic - Live At Wacken

Review

Als UNISONIC 2012 ihr selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlichten, stand die Power-Metal-Welt Kopf. Endlich waren die ehemaligen HELLOWEEN-Mitglieder Kai Hansen und Ausnahmesänger Michael Kiske wieder vereint. Dass das Ergebnis dann eher im melodischen Hard Rock angesiedelt war, hat manch einen zwar etwas irritiert, aber mit der zweiten Langgrille „Light Of Dawn“ beglückte die Band 2014 dann auch die Power-Fraktion unter ihren Anhängern. „Live At Wacken“ bietet dieser Tage einen Querschnitt durch die bisherige Karriere der Supergroup.

Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn HELLOWEEN-Songs muss man hier schon mit der Lupe suchen. Mit „A Little Time“ und „March Of Time“ hat sich jeweils ein Song der beiden „Keeper“-Alben eingeschlichen. Aber dass die Band auf ganz große Hits wie „I Want Out“ oder „Future World“ verzichtet, zeigt, wie sicher sich Kiske, Hansen und co. beim UNISONIC-Material sind. Tatsächlich haben nur die stärksten Songs der beiden Studioalben ihren Weg in die Setlist der Band beim Wacken Open Air 2016 gefunden. Dementsprechend frenetisch wird die Band vom Publikum abgefeiert. „My Sanctuary“, „Your Time Has Come“ oder „Unisonic“ zünden in der Live-Situation noch um einiges mehr als auf Platte.

UNISONIC lassen nichts anbrennen

Das liegt vor allem an der hohen Spielfreude der Band und dem äußerst gelungenem Sound der Scheibe. „Live At Wacken“ hat einen sägenden Sound, der den Stücken ein wenig von ihrem AOR-Appeal nimmt und sie dafür wesentlich deutlicher in der Metal-Ecke verortet. Die Produktion von „Live At Wacken“ übernahm Dennis Ward, der auch schon für die Studioalben verantwortlich war. Er setzt die perfekt eingespielte Band makellos in Szene. Vor allem Kiskes überragende Gesangsleistung kommt dadurch hervorragend zur Geltung. Der Mann verfehlt wirklich keinen einzigen Ton. Aber auch die Gitarrenfraktion kann sich hören lassen. Das Duo Hansen/Meyer feuert so einige brillante Soli ins Publikum („King For A Day“!). Der Limited Edition des Albums liegt zudem noch eine DVD bei, die sechs Songs des Konzerts im Videoformat beinhaltet.

„Live At Wacken“ ist eine runde Sache. UNISONIC untermauern hiermit noch einmal, dass sie kein All-Star-Projekt für einen Tag, sondern eine echte Band sind. Fans greifen bedenkenlos zu!

14.07.2017

"Irgendeiner wartet immer."

Exit mobile version