Unherz - Sturm & Drang

Review

Mit „Sturm & Drang“ präsentieren die seit 2008 aktiven Kaiserslauterer UNHERZ bereits ihr viertes Studioalbum und setzen die auf dem Vorgänger „Die Wahrheit Liegt Dazwischen“ eingeschlagene Route fort.

Felix Orschel (v./g.), Andy Arnold (g.), Jochen Wallauer (b.) und Christian „Bogi“ Bogert (dr.) bedienen sich auf „Sturm & Drang“ dabei für meinen Geschmack leider zu oft („Ein Lied Für Unsere Feinde“, „Wir Sind Hier“) der gängigen genretypischen Klischees (Underdog, Wir gegen Alle, bla bla bla), setzen sich allerdings durch ihre mit Metal- und Hard-Rock-Elementen angereicherten Songs immerhin etwas von der Masse ab.

Natürlich beziehen auch UNHERZ ihre musikalischen Wurzeln in der selben Ursuppe wie die Genre-Väter BÖHSE ONKELZ – und genau dort liegt auch die Krux mit „Sturm & Drang“: das meiste klingt wie schon mal gehört, sei es von den ONKELZ, den KNEIPENTERRORISTEN, MATT GONZO RÖHR oder wem auch immer…

Dabei wissen UNHERZ auf dem druckvoll und klar produzierten Album technisch durchaus zu gefallen (insbesondere die metallischeren Gitarrenparts!) und Songs wie „Der Für Dich“, „Krieger Des Lebens“ und „Minerva“ gehen gut ab. Die Masse an Songs allerdings schwimmt mit dem Durschnitts-Strom während einige Rohrkrepierer die Endnote dann herunter ziehen.

Das punkige „Pogobraut“ klingt beinahe wie eine BAD RELIGION-B-Seite, die Ballade „Der Erste Schritt“ nervt und das echt schlimme „Viva Rock ’n Roll“ bildet den Tiefpunkt auf „Sturm & Drang“.

Genre-Fans dürften mit „Sturm & Drang“ durchaus einen zufrieden stellenden Neuzugang in ihrer Plattensammlung verzeichnen, der Res wird wahrscheinlich eher leidlich beeindruckt oder gar nicht interessiert sein.

P.S.: Wer sich die Digipak-Version zulegt, bekommt mit „Schmerz Neu Definiert“ und „Seite An Seite“ noch zwei Live-Tracks spendiert.

03.10.2014
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