Unfold - Cosmogon

Review

Was habt ihr die letzten acht Jahre so getrieben? Ich muss unfreiwillig darüber nachdenken und habe festgestellt, da hat sich eine ganze Menge in meinem Leben verändert. Wie ich darauf gekommen bin? Ganz einfach, UNFOLD sind nach acht langen Jahren Pause mit einer neuen Platte am Start. Eine lange Zeit also. Was die Jungs in der Zwischenzeit getrieben haben? Ich weiß es nicht, aber was ich weiß, ist, dass „Cosmogon“ eine ziemlich starke Rückkehr ins Geschehen ist.

Die Schweizer spielen eine kraftvolle Mischung aus Post Metal, Hardcore und ein wenig Doom. Klar, ähnlich gelagerte Bands gibt es viele, und man darf die Vergleiche zu Bands der Sorte CULT OF LUNA und NEUROSIS gerne ziehen. Was dabei nicht vergessen werden sollte, ist aber, dass UNFOLD leidenschaftlich sind und gutes Songwriting betreiben. Verträumte Parts, immer wiederkehrende heftige Ausbrüche, in denen die Schweizer einen mit ihren schweren Gitarren zermalmen. Eine düstere, intensive Stimmung, aus der das Geschrei von Fronter Danke bissig und verzweifelt zugleich immer wieder hervorsticht. UNFOLD schleichen sich immer wieder an, bauen Spannung und Stimmung bis zum Siedepunkt auf, um dann im richtigen Moment den Song zum explodieren zu bringen. Einziges Problem, es gibt zu wenige Überraschungen, auch wenn die Jungs immer um Abwechslung bemüht sind. Dabei ist es gerade das abschließende „Eschaton“, das sehr verspielt wirkt und durch reichlich Tempovariation überzeugt.

„Cosmogon“ ist eine intensive und zunächst beinahe gewohnt verschlossene Sache, deren Schlüssel aber gar nicht so schwer zu finden ist. Wer mit langsamen Hardcore-Parts, sehr doomigen Gitarren und stimmungsvollen, träumerischen Post Metal zurecht kommt, darf sich bei „Cosmogon“ auf ein anspruchsvolles Erlebnis gefasst machen.

27.10.2011

Chefredakteur

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