“Indhentet af Døden“, das Erstlingswerk der dänischen Prügelgesellen von UNDERGANG, hatte vor sechs Jahren durchaus positiv überraschen können. Nicht weil es sonderlich innovativ daherkam, auch nicht wegen des technischen Niveaus oder der anderweitig gelungenen Experimente. Viel mehr bestachen die Jungs durch Einfachheit, durch eine BOLT THROWERsche Ader, die man offenbar entweder hat oder sich der Blamage eines beschämenden Gähnalbums hingibt. Kombiniert wurde das Ganze mit einer schwer nachzuahmenden Düsternis, einer verschlingenden Dunkelheit, die sich über die stets ähnlich gelagerten Stücke legte und der Platte einen besonderen Ausdruck verlieh.
Denkt man darüber nach und lässt parallel die neue Scheibe “Døden læger alle sår“ laufen, dann stellt sich berechtigterweise die Frage, wie das funktionieren konnte. Schließlich befanden sich auch noch nahezu alle Songs im geordneten Midtempo ohne die ganz großen Ausreißer. Auch auf dem vorliegenden Langspieler ändert sich das kaum. Noch immer reißen UNDERGANG mit ihrem holzbeinigen Double Bass Löcher in Darmwände und Sänger David Torturdød röchelt wie ein Lungenpatient von Dr.House.
Auch wenn sich “Døden læger alle sår“ ebenso wie ein Teerteppich auf die Haut des Hörers legt und schwerfälliger erscheint als ein Altenheiminsasse beim Fußball, ist die eigenartige Magie des Vorgängers ein wenig verflogen. Trotz einer einmal mehr kaum zu greifenden Anziehungsfähigkeit kehren hier vermehrt Momente der Langeweile und des Unverständnis ein, die zuvor noch gnadenlos in den Bann gezogen haben mögen. Vielfach “erdreistet“ man sich sogar und zwängt die repetitiven Holzwerke in Überlänge, obgleich an anderer Stelle wieder dieses drückende Gefühl, diese Ultra-Heavyness, auftaucht. UNDERGANG sind dann doch irgendwo ein Phänomen, auch wenn sich deren neues Album wohl nicht ins Kabinett der stärksten Scheibletten dieses Jahres einordnen wird.
Kommentare
Sag Deine Meinung!