Underdark - In The Name Of Chaos

Review

Robert vom polnischen Plattenlabel Psycho Records, scheint ein gutes Händchen für neue Bands zu haben. Nachdem er mit INTESTINAL zuletzt einen rohen, ungeschliffenen Schweden-Death-Hammer ans Tageslicht gefördert hat, stellt er nun seine neueste Errungenschaft in Sachen Todesstahl vor: seine Landsmänner UNDERDARK.

Im Vergleich zu ihren schwedischen Labelkollegen, gehen UNDERDARK auf ihrem Debüt „In The Name Of Chaos“ aber weitaus filigraner zu Werke. Kein Wunder, zählt Mastermind Drizzt im Booklet doch klassische Komponisten wie Beethoven und Rachmaninov als Einflüsse auf. Co-Gitarrist Spider ließ sich gar im Beethoven-Shirt ablichten.
Diese Einflüsse äußern sich aber deutlicher in der virtuosen Spieltechnik der Instrumentalisten, als in übermäßig sinfonischem Songwriting. Musikalisch gibt es auf „In The Name Of Chaos“ trotz all den schönen Anklängen, nämlich überwiegend ordentlich auf die Nuss.
So kamen mir sobald das ruhige, wohlklingende Intro verklungen war, als erstes BELPHEGOR in den Sinn. Genau wie diese, verstehen es auch UNDERDARK, Bösartige Vocals, abwechslungsreiche Gitarrenarbeit und heftiges Blasting auf technisch hohem Niveau unter einen Hut zu bringen.

Doch im Verlauf der Scheibe kristallisiert sich eine Vorliebe der Polen zum technisch anspruchsvollen Death Metal heraus, über die der Black Metal ein wenig in den Hintergrund gerät.
Des Weiteren halten die Jungs die eine oder andere Überraschung für den Hörer parat. So werden u.a. im Instrumental „Rebirth“, das aber mehr einen richtigen Song ohne Vocals, als ein kurzes Zwischenspiel darstellt, Geigen-, Cello- und auch Klavierpassagen integriert.

Wer also auf heftigen, technisch anspruchsvollen Death Metal steht, wie ihn zum Beispiel NECROPHAGIST spielen, und ein wenig mehr Atmosphäre und klassischen Einflüssen auch nicht abgeneigt ist, sollte sich unbedingt einmal UNDERDARK zu Gemüte führen, die mit „In The Name Of Chaos“ ein hervorragendes Debüt veröffentlicht haben, welches vor Ideen und technischen Kabinettstückchen nur so strotzt, dabei aber immer nachvollziehbar bleibt.