Was fällt einer Band eigentlich ein, so ein geiles, kleines Stück Todesblei einzutrümmern und so einem tollen Magazin wie metal.de erst ein ganzes Jahr später davon ein Exemplar zum Anhören zu schicken? Sowas kann natürlich nicht ungestraft bleiben, deshalb werde ich auch nicht erzählen, dass die Band technischen Death Metal auf allerhöchstem Niveau zockt; ich werde verschweigen, mit welchem Talent sie dabei zu Werke gehen und auch schamlos unterschlagen, wieviel Potential diese EP trotz der kurzen Spielzeit in sich trägt.
Niemand soll erfahren, dass die Combo einen bemerkenswerten Spagat zwischen eingängigem Geprügel und Jazz-infiziertem Wahnwitz hinlegt. Desweiteren bleibt es völlig im Dunkeln, wie sie dabei auch immer wieder von Elementen des Grindcore und Hardcore Gebrauch machen – und zwar so, dass es richtig feste knallt. Aus den Akten gestrichen werden die geschickt eingefädelten, ruhigen, fast schon melancholischen Momente, die neben all der Brachialität und Härte für enorme Tiefe in den Songs sorgen.
Unter den Tisch fällt auch das für Bands dieser Art nicht übliche, lange, atmosphärische und experimentelle Outro des letzten Songs.
Ich denke ja gar nicht daran, dem geneigten Leser hier mitzuteilen, dass diese EP wohl keine bessere Visitenkarte für den Sprung zu einem Label der Größenordnung Relapse sein könnte, dass hier so ziemlich alles richtig gemacht wurde, angefangen von der Musik über die edle Verpackung im Digipak bis zum detailreichen Artwork.
So Jungs, ich hoffe, dass Euch das eine Lehre ist! Wer zu spät kommt, den bestraft metal.de – und zwar mit verdienten 8 Punkten. Keine Widerrede!
PS: Wenn der Standard von „The Convoluted Line“ für’s geplante Debütalbum gehalten wird, kann sich Deutschlands Grind- und Death-Szene mächtig warm anziehen. Jetzt mal ohne Scheiß, ey.
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