Under The Church - Rabid Armageddon

Review

Damen und Herren, was befindet sich UNDER THE CHURCH? Nur Gutes selbstverständlich. Ein Potpourri des moralisch Unterirdischen, darauf erpicht, all das Oberirdische, das Scheinende und Heilige in einem „Rabid Armageddon“ zum Einsturz zu bringen. Die Songtitel tun dies dezent kund: UNDER THE CHURCH taufen ihre behuften Ausgeburten subtil „Sodomy And Blasphemy“, „Suspended In Gore“, „Walpurgis Night“, „Mangled To A Bloody Mess“, auch „The Trail Of Cthulu“.

Was hier in der musikalischen Pathologie passiert, ist ein Massaker mit Ansage: DISMEMBER sägen sich rabiat durch die AUTOPSY des zivilisatorisch Vertretbaren. Die letzten 20 Jahre stilsicher ausblendend, wüten sich UNDER THE CHURCH zwar sehr schwedisch, allerdings im Splatter-Detail weltoffen durch eine gute halbe Stunde Oldschool Death Metals, Tendenz: Stockholm. Man fühlt sich in der druckvoll, aber dreckig produzierten akustischen Ausgeburt aus tiefergelegten Riffs, abseitigen Leads und polternden Drums als Freundin oder Freund der Neunziger sofort zuhause. Denn die NIRVANA-2002-Veteranen Lars Henriksson und Erik Qvick huldigen mit „Rabid Armageddon“ offensiv den glorreichen Heydays des Genres. Sie tun dies versiert, rücksichtslos und druckvoll, allerdings in letzter Konsequenz nicht ganz so abwechslungsreich oder schlagend einprägsam wie andere alte und neue Rückwärtsgewandte.

Zwar stechen die überwiegend langsam-schleifenden „Suspended In Gore“ und vor allem „Penance“ fies heraus und sind Ausfälle auf „Rabid Armageddon“ insgesamt nicht zu finden. Die ähnlich konzipierten REPUGNANT oder die etwas rockigeren DEATH BREATH um Nicke Andersson zum Beispiel haben in ihrem Tribut an Satan und Sägewerk jedoch noch das eine oder andere tödlichere Riff oder gar einige schärfere, nun ja, (Fleischer-)Hooklines am Start.

Dennoch, UNDER THE CHURCH: Sicheres Ding, euer „Rabid Armageddon“ da unten unter der gottverdammten Kirche. Froh und heiter durch Gedärm und Eiter!

26.10.2015
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