Mit dem treffend betitelten Auftakt „Marching-In“ steigern sich Under Siege in bester Machine-Head-Manier hinein und lassen es mächtig grooven bis der erste Song „Spendthrift“ einsetzt. Ab dann schaltet die Band merklich in Killswitch-Engage-Modus, zumindest überwiegend. Der mit einem kantigen Sound ausgestattete Metalcore ist überwiegend im Midtempo angesiedelt und macht zunächst mächtig Eindruck. Leider ebbt die anfängliche Begeisterung ab, sobald sich herausstellt wie variantenarm das musikalische Repertoire von Under Siege ist. Ihren Songs mangelt es an Dynamik und Highlights. Außerdem basieren diese auf einer schon 100mal gehörten Variante metallischen Hardcores, was nicht weiter tragisch wäre, nur erstrecken sich die recht statischen Tracks häufig über 5 Minuten und büßen damit jegliche Kurzweiligkeit ein. Under Siege vollbringen nicht das Kunststück das Killswitch Engage auf ihren Alben gelungen ist: einen hohen Härtegrad fahren ohne die stilistische Flexibilität über Bord zu werfen. Immerhin versuchen Under Siege mit Anflügen von Melodie (z.B. auf „Into The Void“) die Eintönigkeit zu durchbrechen. Auch die Gitarren lösen sich gelegentlich vom abgehackten Beatdown-Riffing und lassen ein paar Harmonien aufblitzen, was allerdings selten das Schematische übersteigt. Interessant ist das Instrumental „The Eclipse“, das eher im groovenden Neo-Thrash-Becken fischt und sogar mit einem überraschenden Hip-Hop-Beat aufwartet. Leider sind solche Elemente die Ausnahme, weswegen Under Siege unterm Strich nur gutem Durchschnitt gerecht werden.
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